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Diaspora im Münsterland
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200 Jahre ist es her, dass die Gebiete des ehemaligen Fürstbistums Münster (Oberstift) vollständig in der neuen preußischen Provinz Westfalen aufgingen. Das Münsterland, tief verankert im Katholizismus und seit jeher eng an Rom gebunden, fand sich wieder in einem protestantischen Staat.
Nach und nach wurden kleine evangelische Kirchengemeinden gegründet. Sie waren oft in extremen Diaspora-Situationen, zerstreut in den ländlichen Weiten und dominiert vom "nordischen Rom", wie Münster auch genannt wurde. Armut und bescheidene kirchliche Verhältnisse prägten diese Gemeinden von Anfang an.
In diesem Band werden die evangelischen Gemeindegründungen im Münsterland nachgezeichnet. Die Spurensuche gewinnt anhand zahlreicher konkreter Beispiele an Deutlichkeit. Die Kirchengemeinde Ochtrup im westlichen Münsterland dient dabei als Beispiel evangelischer Diaspora-Gemeindegründungen. Aufschlussreich sind vor allem die Konfessionskonflikte und die mühevollen Anfänge gemeindlichen Lebens. Die ersten Evangelischen waren niedere preußische Beamte und holländische Textilarbeiter. Sie wurden von der neuen preußischen Regierung, den evangelischen Landräten und dem Gustav-Adolf-Verein massiv unterstützt.
Dabei zeigt sich, dass die Auflösung der monokonfessionellen Einheit Kennzeichen moderner Staatenbildung war, mit der der Prozess kultureller Vielfalt und religiöser Pluralisierung begann.
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