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Die Bagdadbahn
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Das Stück wagt einen Ausblick in die Zukunft - in eine doch so nahe Zukunft. Genauer gesagt: das Stück wagt einen Ausblick in das Jahr 2010, in welchem Bagdad zur »Kulturhauptstadt für Europa« gewählt werden wird. - Ein starkes Stück!
Sollte eine dauerhafte Aussöhnung der Kulturen doch möglich sein? Es scheint sich ein gangbarer Weg abzuzeichnen, doch werden wir, während einer Reise mit der Bagdadbahn, immer wieder zu Zeugen grotesk anmutender Situationen, die uns an der Erreichbarkeit des vor uns liegenden Zieles zweifeln lassen. Zu sehr verstricken sich die Protagonisten in ihre Suche nach persönlichem Erfolg und Lebenssinn. Ihr Glück erschöpft sich dabei unweigerlich in Oberflächlichkeiten, agieren sie doch in der Schicksalsgemeinschaft einer kosmopolitischen Erlebnisgesellschaft. Nicht einmal die Kunst hat einen Ausweg anzubieten, wird sie doch selbst als die betrogene Betrügerin entlarvt. In der letzten Konsequenz versucht man, wie ehedem, gewaltsam dafür zu sorgen, dass das göttlich legitimierte Weltspiel doch noch zu Ende gespielt werden kann. So oder ähnlich wird es sich ereignen. So oder ähnlich hat es sich schon tausendfach ereignet. Als oberste Spielregel gilt: jeglicher Fluchtversuch ist sinnlos. Ob mittendrin, oder von der Welt abgerückt, ihr fernzubleiben ist uns unmöglich.
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