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Die Beziehung zwischen Körperbehindertenpädagogik und Konduktiver Förderung in Bildung und Erziehung

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Seit Beginn der 1990er Jahre versuchen Eltern in Deutschland, ihren Kindern in Privatinitiativen Maßnahmen der Konduktiven Förderung zuteil werden zu lassen. Mit dem Schulversuch zur Konduktiven Förderung (1995-1999) gelang es, diesen ungarischen Förderansatz in Bayern institutionell zu verankern. Seither lassen sich wechselseitige Annäherungen zwischen der Konduktiven Förderung und der Körperbehindertenpädagogik erkennen, die sich als Lehrplanverweis im Lehrplan der Grund- und Hauptschule (Adaptionen 2001 und 2006), als additives oder integratives Zusatzangebot an mehreren bayerischen Förderzen¬tren, als Unterrichts- und Schulkonzept und als Integrationsmodell einer konduktiven Außenklasse realisieren. Das vorliegende Werk macht es sich zur Aufgabe, die zwischen Körperbehindertenpädagogik und Konduktiver Förderung bestehenden theoretischen und praxisbezogenen Querverbindungen anhand von Literaturrecherche und Beobachtungen im vorschulischen und schulischen Feld herauszukristallisieren und kritisch zu beleuchten. Zentrales Anliegen ist nicht die Darstellung oder Prüfung der Wirksamkeit konduktiv-therapeutischer Maßnahmen bei Erwerb oder Anwendung motorischer Handlungen, sondern die Fokussierung des anthropologisch-ethischen und psychologisch-pädagogischen Fundaments, das jeglicher Interaktion mit Kindern zugrunde liegt. In den Vordergrund der Betrachtungen rücken vergleichend konzeptbildende Parameter und konzeptuelle Grundlagen, gesellschafts-historische Entwicklungen und strukturelle Gegebenheiten bei der Umsetzung des konduktiven Förderansatzes im Kontext der Körperbehindertenpädagogik. Im Annäherungsprozess zwischen Conductive Education ungarischer Prägung und der Körperbehindertenpädagogik ergeben sich wechselseitige positive Impulse. Es entwickelt sich für Bildung und Erziehung ein tragfähiges Modell der Konduktiven Förderung mit erziehungswissenschaftlicher Fundierung, das zur Realisierung eines therapieimmanenten Unterrichts, zur Profilschärfung des Förderzentrums körperliche und motorische Entwicklung und zur Inklusion beitragen kann.
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