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Die blutigen Tage von Genua
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Eine Blutlache breitet sich auf der Piazza Alimonda im Herzen Genuas aus. Von einer Polizeikugel aus nächster Nähe tödlich getroffen bricht Carlo Giuliani zusammen. Das Datum: Der 20. Juli 2001. Die Zeit: der frühe Nachmittag.
Carlo Giuliani wurde nur 23 Jahre alt. Der 20-jährige Carabinieri Mario Placanica tötet ihn mit einem auf den Kopf abgefeuerten Schuß. In diesem Schuß kulminiert die von der italienischen Regierung angeheizte Polizeigewalt in einem politischen Mord.
Silvio Berlusconi setzte das G8-Gipfeltreffen unbeeindruckt fort. Diese Strategie der Spannung hatte bereits vor dem G8-Treffen begonnen. Das Schengener Abkommen wurde außer Kraft gesetzt, alle Grenzen wurden hermetisch abgeriegelt. Mehr als 20.000 Bereitschaftspolizisten wurden in Genua konzentriert, die Inlandsgeheimdienste richteten spezielle Überwachungszentren ein. Die Stadt wurde in zwei Zonen eingeteilt. Die sogenannte "Rote Zone" wurde mit meterhohen Eisengittern völlig abgeriegelt. Diese "Rote Zone" umfasste den Stadtkern und das gesamte Hafengebiet und war für die Dauer des Gipfels totales Sperrgebiet. Eine weitere "Gelbe Zone" konnte nur mit einem speziell ausgegebenen Ausweis betreten werden. Die Autobahnen rund um Genua wurden mit Straßensperren kontrolliert, Häfen, Bahnhöfe und der Flughafen waren geschlossen - es herrschte ein Belagerungszustand. Gegen die mehr als 300.000 Demonstranten ging die Polizei während des gesamten Gipfeltreffens mit beispielloser Brutalität vor. Es gab mehr als Tausend Verletzte, Hunderte wurden in Kasernen inhaftiert und dort teilweise schwer misshandelt. Der britische Guardian schrieb: "Genua sagt uns, dass wenn der Staat sich bedroht fühlt, alle Gesetze von ihm außer Kraft gesetzt werden - es herrscht die blanke Gewalt, die schrankenlose Willkür."
Zehn Jahre nach dem gewaltsamen Tod von Carlo Giuliani während des G8-Gipfels in Genua erinnert der LAIKA-Verlag mit einem Buch und fünf Filmen an eine der brutalsten Konfrontationen zwischen den Regierenden der damaligen G8-Staaten und den Demonstranten für eine andere Weltordnung.
Neuauflage/Nachdruck unbestimmt