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Die Breslauer Goldschmiede

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Excerpt from Die Breslauer Goldschmiede: Eine Archivalische StudieDie relativ hohe Zahl der in Breslau zünftig gewesenen Meister beweist dass es hier von jeher fur Goldschmiede lohnende Beschäftigung gab. Mag es Zufall sein oder mogen die Innungs mitglieder darüber gewacht haben, während der zweiten Hälfte des 14. Und während des 15. Jahr hunderts hat sich die Zahl der Meister mit geringen Abweichungen etwa auf 18 - 22 gehalten. Im 16. Jahrhundert stieg die Zahl auf 25, im 17. Auf 30 - 35. Auffallend stark wuchs die Meisterzahl im 18. Jahrhundert, die bald 50, schliesslich 68 erreichte und am Anfange des 19. Jahrhunderts vorüber gehend mehr denn 80 betrug. Breslau selbst konnte die von den zünftigen Meistern gefertigten Arbeiten nicht verbrauchen. Fur die spätere Zeit ist mehrfach bezeugt, dass ein beträchtlicher Teil der Erzeugnisse fur die Provinz und den auswärtigen Handel und zwar in erster Reihe für Polen und Russland bestimmt war, aber auch schon im 15. Jahrhundert lassen sich einige Handelsverbindungen nachweisen, zum Beispiel wurde 1407 vor den Breslauer Schöppen ein Streit zwischen Herman Bars in Thorn und dem hiesigen Goldschmiede Heinrich Schorgast wegen Lieferung von schlechtem Silber geschlichtet. Auch zwei Arbeiten des Breslauer Goldschmieds Oswald Rothe, eine Monstranz in Glogau und ein Kelch in Guhrau aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts dürften als Beweis für die frühen Handelsbeziehungen mit den Nachbargebieten anzuführen sein. Welchen Wert die Breslauer Gold und Silberarbeiter auf den Export nach Polen und Russland legten, geht aus den Bedenken hervor, die am Anfange des 18. Jahrhunderts mehrfach gegen neue, den Handel gefährdende edelmetall-gesetze laut wurden. Als 1703, um dem Gold und Silbermangel in den kaiserlichen Erblanden entgegenzuarbeiten, der Vorschlag gemacht wurde, die Goldschmiede sollten ihr Metall nur bei der Münze einkaufen dürfen, wurde dagegen vorgebracht, dass sich dann "die Goldschmiedearbeit nach Polen und Moskau, welche fast allein die hiesigen Goldschmiede er nähret, ganz verlieren würde (urk. Im Jahre 1716 rechtfertigten die Ratmannen gegenüber dem Koniglichen Oberamte die Zulassung von12-lötigem Silber unter anderem durch die Handels beziehungen mit Polen, wo grösstenteils geringhaltige Silberwaren verbraucht wurden (urk. Ferner ist 1727 davon die Rede, dass die vornehmen polnischen Herren die meiste Quantität von Silberwerk in Breslau einschmelzen und umarbeiten lassen, und der Magistrat bezeichnete im Inter esse der Goldschmiede die von der Regierung geplante Verschärfung der Silberprobe als ein imminens periculum cessationis commercii cum Polonis (urk. Am 1.juli 1752 schrieb die Breslauer Stadtverwaltung an die Königliche Kriegs und Domänenkammer, "es gestehen zuförderst allhiesige Silberarbeiter selbst zu, dass sie nach Polen, Moskau und an die Armenier ihre grössten Verkehrungen mit angefertigtem Silbergeschirre hätten, wie denn besonders angemercket wird, dassnach Polen die grossten silbernen Kirchen leuchter, ja gantze silberne Altäre auch zuweilen goldne Crucifixe gefertigt und versendet werden (urk. Zimmermann berichtet am Ende des 18. Jahrhunderts in seiner Beschreibung der Stadt Breslau (s. 341 dass von Breslau nach Polen Silberwerk stark ausgeführt werde, und dass der Handel mitjuwelen, den meist jü dische Kaufleute vermittelten, leicht jährlich über 200 000 Reichstaler betragen könne. Gleich dem Tuchhandel ist im 19. Jahr hundert die Ausfuhr von Gold und Silber waren auf ein bescheidenes Mass zurück gegangen. Damit hängt wohl auch abgesehen von den einer künstlerischen Entwicklung im allgemeinen ungünstigen Verhältnissen der auffallend schnelle Niedergang in der Leistungsfähigkeit der Breslauer Gold und Silberarbeiter wäh rend des letzten Jahrhunderts zusammen.
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