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Die Disidentität der Formen - Wie Mondrian eine Bedeutung erzeugt
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1, 3, Universität Konstanz, Veranstaltung: Selbstreflexivität, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 1925 kam es zwischen Theo van Doesburg und Piet Mondrian innerhalb der Künstlergruppe "De Stijl" aufgrund unterschiedlicher Vorstellungen über die Autonomie der Kunst zum Bruch. Von diesem Zeitpunkt an trieb van Doesburg die Autonomisierung der abstrakten Kunst voran und veröffentlichte ein Jahr vor seinen Tod "Die Grundlagen der konkreten Malerei" . In diesem Manifest wird derjenige Status eines Bildes impliziert, den W. Kambartel später "die Seins- und Bedeutungsidentität" nennen wird, was bedeutet, dass in der konkreten Malerei Signifikant und Signifikat innerhalb des Bildes zusammenfallen, oder wie es die Verfasser des Manifestes ausdrücken: "Ein bildnerisches Element bedeutet nur sich selbst, folglich bedeutet das Bild nur sich selbst." Diese Radikalisierung der Abstraktion hin zur vollkommenen Selbstreferentialität des Bildes entleert das Kunstwerk zunächst von jeder außerästhetischen Semantik und generiert gleichzeitig die völlige Autonomie der Kunst, da sie erst in der Konkretion im Sinne van Doesburgs auch von den abstrakten Gesetzmäßigkeiten der Natur befreit ist. Jedoch führt dieses Konzept nicht zwangsläufig zu semantisch leeren Bildern, wie W. Kambartel im "Historischen Wörterbuch der Philosophie" erläutert: "Indessen verzichtet eine in diesem Sinne konkrete Kunst nicht notwendig auf jeden semantischen Bezug auf eine außerhalb ihrer Seins- und Bedeutungsidentität liegende Wirklichkeit. Vielmehr ist [...] die neue Identität gerade die Bedingung für eine ebenso neue Disidentität, die ohne diese Identität nicht vorgestellt werden kann, denn kraft der ihnen selbst innewohnenden Semantik informieren die gegenstandsfreien Farben und Formen über eine außerhalb sowohl des gegenständlichen als auch des gegenstandslosen Bereichs liegende kosmische Wirklichkeit." Eben jene "neue Disidentität" will ich nun anhand von zwei exemplarischen Werken Mondrians aufzeigen, der nicht den Schritt zur radikalen Autonomisierung der Kunst machte wie sein langjähriger Weggefährte van Doesburg. Es stellt sich also die Frage, wie die Bilder Mondrians ihre Selbstidentität auflösen und eine außerästhetische Semantik erzeugen, die zum einen bildimmanent und zum anderen durch die theoretischen Texte Mondrians entsteht. Diese beiden sinnstiftenden Pole sollen nun in der Arbeit getrennt voneinander untersucht werden.
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