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Die Entschädigung von NS-Zwangsarbeit am Anfang des 21. Jahrhunderts
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Fast sechzig Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erhielten rund 1, 66 Millionen NS-Zwangsarbeiter eine materielle und symbolische Entschädigung von der Stiftung »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« und sieben internationalen Partnerorganisationen. Neben jüdischen Sklavenarbeitern lag der Schwerpunkt vor allem auf Ost- und Ostmitteleuropa, wohin bis dahin kaum Wiedergutmachung für NS-Verfolgte geleistet worden war. Vier Jahre lang erforschte ein internationales Team von 20 Wissenschaftlern die Umsetzung und die Folgen dieser Entschädigungen, durchsuchte dazu Archive in acht Ländern und führte zahlreiche Zeitzeugeninterviews. In den daraus hervorgegangenen Beiträgen wird gezeigt, in welcher Weise die Logik politischer Verteilungskämpfe und bürokratischer Institutionen auf komplexe Verfolgungserfahrungen und konkurrierende Gerechtigkeitsansprüche traf und dabei auch die europäische Erinnerungslandschaft umformte. Damit ist dieses Werk ein wesentlicher Beitrag zu der bislang kaum erforschten Frage, was die Entschädigung historischen Unrechts sowohl für die betroffenen Individuen als auch für ihre Gesellschaften bedeuten kann.
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