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Die Historie von der abgeschlagenen Hand im Dom zu Merseburg
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Obwohl ihre Ehe mit dem jungen deutschen König Heinrich IV. lange von Hass- liebe geprägt ist und auf Seiten des Mannes auch von der Furcht vor der sexu- ellen Vereinigung, bemüht sich die Königin Berta von Susa unverzagt um ihren Gemahl, der beim Versuch, den Schatten seines übermächtigen Vaters, des Kai- sers Heinrich III., hinter sich zu lassen, kläglich zu scheitern droht, wobei ihn besonders enttäuscht, dass sein großes Ziel, es seinem Vater gleichzutun und sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen, immer wieder vereitelt wird. Überdies hat Heinrich mit zwei weiteren schweren Konfikten zu kämpfen, von denen sich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen lässt, ob er sie je meistern wird: Zum einen provoziert er im Bestreben, die Reichseinheit durch die Rückgewinnung verlo- ren gegangenen Königsguts zu festigen, unter den sich übervorteilt fühlenden Sachsen einen Aufstand, der die verfeindeten Parteien in einen mehrere Jahre andauernden, blutigen Krieg stürzt, zum anderen führt er eine dramatische Ausei- nandersetzung mit zwei Päpsten, nämlich Alexander II. und Gregor VII., über die Rechtmäßigkeit der Laieninvestitur von Geistlichen und über die Priesterehe, die im so genannten »Bußgang nach Canossa« ihren vorläufgen Höhepunkt erfährt und den König, der gesundheitlich ohnehin angegriffen ist, bis an den Rand sei- ner Existenz bringt. Nicht nur aus Mitleid greift Berta immer wieder ins politische Geschehen ein, sondern auch, weil sie ihren Status als Königin erhalten will, der unter anderem dadurch gefährdet ist, dass ihre jüngere Schwester Adelheid mit Heinrichs Erzfeind Rudolf von Rheinfelden verheiratet ist, einem Hasardeur, der von den sächsischen Aufständischen für den Fall ihres Sieges zum Nachfolger Heinrichs im Königsamt aufgebaut wird. Als dann ein gewisser Reginger, ein frü- herer Dienstmann Heinrichs, behauptet, der König habe ihn dafür bezahlt, dass er die Herzöge Rudolf von Rheinfelden und Berthold von Kärnten ermordet, um mit ihnen die Köpfe des sächsischen Aufruhrs zu beseitigen, entschließt sich Ber- ta zu einer Verzweifungstat, die weder gesühnt, noch von ihr bereut wird, aber den stillschweigenden Pakt zwischen ihr und ihrem Mann umso fester schmiedet. Schließlich besiegt der König seinen inzwischen zum Gegenkönig ernannten Her- ausforderer Rudolf in einer Entscheidungsschlacht bei Milsen an der Elster, doch steht dieser Sieg symptomatisch für sein gesamtes politisches Leben: Er wird ihm zugesprochen, obwohl seine Truppen unterlegen waren.
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