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Die Historische Rheinpolitik der Franzosen (Classic Reprint)

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Excerpt from Die Historische Rheinpolitik der FranzosenEs wird sich aber empfehlen, einen Überblick, der allein die großen und entscheidenden Linien herausarbeiten soll, auf diejenigen Perioden zu beschränken, in denen diese Dinge einen sichtbaren politischen Niederschlag in der Welt der Wirklichkeit gefunden haben: dieser datiert aller dings seit dem Westfälischen Frieden. Nicht als ob das Jahr 1648 so starke Territorialverschiebungen zwischen Deutschland und Frankreich gebracht hätte, daß sie als 5 oleh e das Machtverhältnis zwischen beiden Völkern von Grund aus hätten verändern können. Denn bekanntlichist den Franzosen damals nicht das ganze Elsaß zugefallen, sondern nur ein Teil des Elsaß, und zwar derjenige Teil, in dem das Haus Habsburg auch die unmittelbare Landes hoheit besaß, während die Gebiete aller übrigen Land stände im Elsaß der. Bischöfe und Äbte, Grafen und Herren, Reichsstädte und Reichsdörfer in un angefochtener Zugehörigkeit zum Deutschen Reiche verblieben. Wohl war den Franzosen, zum erstenmal in der Geschichte, das Vordringen an die Linie des Oberrheins gelungen, aber sie hielten diese Linie noch nicht als ein Ganzes in Händen. Wollten sie weiter kommen, dann durfte der Friede, den die europäische Menschheit aufatmend begrüßt hatte, für sie allein nicht ein Ende, sondern erst ein Anfang sein, ein Sprungbrett für neue Anläufe, für eine systematische Offensive, an deren Ausgang das politische Übergewicht der Franzosen im Reich und vielleicht noch mehr stand. Noch war Deutschland im Vergleich zu Frankreich der an Bevölkerung und Raumgehalt ansehnlichere Macht körper. Aber immermehr galt von seinem politischen Gewicht das alte Wort Machiavellis: "die Macht Deutsch lands ist groß, aber so, daß man sich ihrer nicht bedienen kann. Das Ziel der französichen Politik nach dem West fälischen Frieden mußte also darauf hinauslaufen, die Schlagfertigkeit seines zurückgebliebenen Nachbarn noch weiter herabzumindern, so daß er sich seiner latenten Macht immer weniger zu bedienen imstande war: auf diese Weise konnte dann eine dauernde Machtüberlegenheit der Franzosen begründet werden. So richtet sich ihr vornehmster Angriff gegen das Haus Habsburg, nicht nur weil dieses als Ganzes der weltpolitische Rivale Frankreichs war_(und in einer längst zurückliegenden Vergangenheit auch ein ge fährlicher Rivale gewesen war), sondern weil es innerhalb der aufgelockerten deutschen Territorialwelt die kräftigste und organisierteste Staatsgewalt darstellte und eben aus diesem Grunde auch von den deutschen Fürstenimmer wieder zur Führung, zum Kaisertum, berufen wurde. Es kam also darauf an, diesen unbequemen Machfiaktor zunächst einmal vom Rhein abzudrängen, womit links des Rheines im Jahre 1648 der Anfang gemacht worden war, und womöglich gar, bei günstiger Gelegenheit, aus der Leitung des Reiches zu entfernen in demselben Ge dankengange, in dem man heute Preußen zuerst vom Rhein und dann aus der Reichsleitung entfernen möchte.About the PublisherForgotten Books publishes hundreds of thousands of rare and classic books. Find more at www.forgottenbooks.comThis book is a reproduction of an important historical work. Forgotten Books uses state-of-the-art technology to digitally reconstruct the work, preserving the original format whilst repairing imperfections present in the aged copy. In rare cases, an imperfection in the original, such as a blemish or missing page, may be replicated in our edition. We do, however, repair the vast majority of imperfections successfully, any imperfections that remain are intentionally left to preserve the state of such historical works.
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