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Die Identitätssuche im zeitgenössischen US-indianischen Roman: Ursachen des Identitätsverlusts und Aspekte der Identitätsfindung

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Inhaltsangabe:Zusammenfassung: 1969 erhielt N. Scott Momaday als erster indianischer Autor den Pulitzer-Preis für seinen Erstlingsroman House Made of Dawn (1968), in dessen Mittelpunkt die Identitätssuche des "Mixedblood" Abel steht. Obgleich der erste Roman eines indianischen Autors, Joaquin Murieta von John Rollin Ridge, schon 1854 veröffentlicht worden war, erschienen bis 1969 nur neun Romane indianischer Autoren. In der Einleitung zu American Indian Novelists: An Annotated Critical Bibliography verfolgt Tom Colonnese die Entwicklung des indianischen Romans und stellt fest, daß die ersten indianischen Autoren im Umgang mit der Romanform und mit dem Problem, einer nicht-indianischen Leserschaft eine indianische Thematik in einer nicht-indianischen Sprache zu vermitteln, noch sehr unsicher waren. So versuchte z. B. John Rollin Ridge seine Wut über den Völkermord der Vereinigten Staaten an seinem Stamm, den Cherokee, zu unterdrücken und Morning Doves Roman Cogewa, the Half-Blood (1927) beschreibt "the bittersweet, romantic atmosphere that surrounds the Indian in much American literature." Diese romantische Atmosphäre begann zwar in den dreißiger Jahren aus dem indianischen Roman zu verschwinden, und Schriftsteller wie John Joseph Mathews und D'Arcy McNickle stellten Protagonisten vor, die als "Mixedbloods" zwischen verschiedenen Welten und Identitäten gefangen waren, aber diese Autoren betonten die scheinbare Ausweglosigkeit einer solchen Zwangslage. Erst Momaday schuf mit Abel, dem entfremdeten Protagonisten aus House Made of Dawn, ein "Mixedblood", der zu seinen indianischen Wurzeln und damit auch zu seiner Identität zurückfindet. Das Erscheinen von House Made of Dawn markiert einen außerordentlich wichtigen Punkt in der Geschichte der indianischen Literatur, denn es ist der erste indianische Roman, dem ernsthaft kritische Aufmerksamkeit geschenkt wurde, und es ist der Roman, der die "Native American Renaissance" auslöste, in deren Folge eine Fülle von Romanen indianischer Autoren veröffentlicht wurden, unter anderem auch Ceremony (1977) von Leslie Marmon Silko und The Woman Who Owned The Shadows (1983) von Paula Gunn Allen, auf die ich in dieser Arbeit eingehen will. Ein Grund dafür, daß diese indianische Literatur erst in den siebziger Jahren einen solchen Aufschwung erlebte, mag darin liegen, daß sich die amerikanischen Indianer vorher nicht als eine Gruppe sahen, sondern sich eher über ihre unterschiedliche Stammeszugehörigkeit [...]
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