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Die Keramik in der Baukunst
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Keramik ist nicht nur faszinierend in Bezug auf Haptik, Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten sondern ist zudem der älteste Werkstoff der Menschheit. Keramikfliesen als Wandbelag wurden im Altertum in Ägypten, Mesopotamien und Persien angewendet, besonders in der islamisch-arabischen Architektur. Bei altägyptischer Baukeramik handelt es sich um kostbaren Bauschmuck aus blau-grüner und bunter Fayence, die von monochromen Fliesen bis figürlichen Motiven reicht. Bereits in den Königsgräbern der 1. Dynastie von Abydos gab es grüne Fliesen, die einen Mattenbehang nachbildeten. Am bekanntesten sind die Fayence-Kacheln aus den "Blauen Kammern" der Djoser-Pyramide, die einen Jenseitspalast aus Schilfmatten darstellen sollten und ein kompliziertes Befestigungssystem besaßen. In Tempeln und Palästen des Neuen Reiches gab es an Türrahmen, Säulen, Hohlkehlen und Thronpodesten bunte Einlagen in Holz und Stein in Zellentechnik. Beispiele dafür finden sich in Amarna, Malqata, Medinet Habu, im Palast von Merenptah, in Pi-Ramesse und in Tell el-Jahudija. In Tempeln des Neuen Reiches gab es gelegentlich auch eingelegte Rechteckmuster innerhalb des Sockelstreifens. Mit den Mauren kamen farbig glasierte Fliesen nach Spanien und Portugal, wo sie als Azulejos bezeichnet werden.Für das Jahr 1000 sind die ersten nichtrömischen keramischen Bodenbeläge in Deutschland nachgewiesen. Die Handelswege der Niederländer, Spanier und Italiener verbreiteten die Keramiken in ganz Europa. Allerdings war die Herstellung sehr aufwendig und teuer, da das technische Wissen der Römer zur industriellen Herstellung verloren gegangen war. In West- und Mitteleuropa wurden Fliesen im Mittelalter vor allem als Fußbodenbelag und zur Kaminumrandung genutzt. Diese Tonplatten, auch Tonkacheln genannt trugen häufig Reliefverzierungen oder es wurde andersfarbiger Ton eingelegt, so dass ein zweifarbiges Muster entstand. (Wiki) Der vorliegende Band ist mit 85 S/W-Abbildungen illustriert.Nachdruck der Originalauflage von 1897.
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