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- Die Kulturtheorie Simmels am Beispiel seiner Untersuchung ¿Die Großstädte und das Geistesleben¿ und differente Persönlichkeitsformierung in der Groß- und Kleinstadt
Die Kulturtheorie Simmels am Beispiel seiner Untersuchung ¿Die Großstädte und das Geistesleben¿ und differente Persönlichkeitsformierung in der Groß- und Kleinstadt
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Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1, 3, Universität Potsdam, Sprache: Deutsch, Abstract: 1. Einleitung
"Wie Aderwerk gehn Straßen durch die Stadt,
Unzählig Menschen schwemmen aus und ein.
Und ewig stumpfer Ton von stumpfem Sein
Eintönig kommt heraus in Stille matt."
Georg Heym, 1911
Wie Georg Heym nahm auch Georg Simmel (1858-1918), der aus bürgerlichen Verhältnissen stammte, die Gegenwart des pulsierenden und aufstrebenden Berlins um die Jahrhundertwende war. Gekennzeichnet war dieses Milieu durch den raschen Ausbau des Verkehrssystems, Expansion der Industrie, der Geisteswissenschaften, des Theaters und des Wachstums der Bevölkerung (vgl. Geiss und u.a. 1996:105ff.). Beeindruckt von diesem Fortschritt und dessen Auswirkungen auf das Individuum verfasste Simmel 1903 den Aufsatz "Die Großstädte und das Geistesleben", auf dem diese Hausarbeit beruht. Aufgrund dieses Aufsatzes wird Georg Simmel noch heute in der Stadtsoziologie geschätzt (vgl. Schöller-Schwedes 2008:651). Simmel selbst sah sich eher als Philosophen. Von einigen Zeitgenossen und Nachgeborenen wurde er sogar als der bedeutendste deutsche Philosoph seiner Zeit bezeichnet. Tatsächlich wurde Simmel vom Neukantianismus beeinflusst, sowie von Nietzsche, Schopenhauer und anderen Philosophen. Auch unterhielt er Kontakte zu Stefan George und Rainer Maria Rilke. Eine freundschaftliche Beziehung hatte er zu dem Soziologenehepaar Max und Marianne Weber. Simmel selbst bildete keine eigene Schule, beeinflusste aber trotzdem viele Soziologen und Philosophen unter anderem Ernst Bloch und Karl Mannheim. 1909 war er Mitbegründer der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Heute zählt sein Werk zu den soziologischen Klassikern(vgl. Dörr 1993:87).
In dieser Arbeit möchte ich die Kulturtheorie Simmels anhand seines Großstadtaufsatzes darstellen, wobei ich zwischen den Begriffen objektive und subjektive Kultur unterscheiden werde, sowie deren Zusammenhang und Diskrepanzen verdeutlichen werde. Im zweiten größeren Teil dieser Hausarbeit arbeite ich die unterschiedlichen Persönlichkeitsformierungen im Milieu der Groß- und der Kleinstadt heraus. Zusätzlich zu Simmels Aufsatz "Die Großstädte und das Geistesleben" habe ich Literatur von Soziologen wie Felicitas Dörr-Backes, Matthias Junge und David Frisby hinzugezogen.
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