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Die Lebenserinnerungen des ersten badischen Staatspräsidenten Anton Geiß (1858-1944)
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Der erste badische Staatspräsident Anton Geiß gehört zu den vielen prominenten Persönlichkeiten der Weimarer Republik, die heute weitgehend in Vergessenheit geraten sind. Geiß, der aus Rettenbach am Auerberg im bayerischen Allgäu und aus ärmlichen bäuerlichen Verhältnissen stammte, ließ sich Mitte der 1880er Jahre als junger Handwerksgeselle auf der Walz im Rhein-Neckar-Raum nieder. Seinen Lebensunterhalt verdiente er zunächst als Arbeiter, Schreiner und Parkettleger und später als Gastwirt. Durch sein politisches Engagement in der SPD wurde er nicht nur zum Stadtverordneten und Stadtrat in Mannheim sowie zum Landtagsabgeordneten gewählt, sondern stieg 1909 sogar zum Vizepräsidenten der zweiten Kammer der badischen Ständeversammlung auf. Weit über die Kreise der SPD hinaus bekannt und respektiert wurde er im Zuge der Revolution von 1918 Ministerpräsident der provisorischen Regierung und stand ab April 1919 als erster Staatspräsident bis zu seinem Rücktritt am 4. August 1920 an der Spitze des badischen Staates. Seine Lebenserinnerungen, die er wenige Jahre nach seinem Amtsverzicht für die Familie verfasste, sind ein beeindruckendes Dokument für die soziale Mobilität im späten 19. und frühen 20. Jh., für die Geschichte der badischen Revolution und den demokratischen Neubeginn nach dem Ersten Weltkrieg.
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