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Die Politik der Päpste
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Karlheinz Deschner, für viele Betrachter der Kirchengeschichte deren bedeutendster Kritiker im 20. Jahrhundert, verfolgt in diesem Buch den Weg der Päpste aus ihrer tiefsten Krise. Das voluminöse Werk bildet gleichsam den Schlussstein der monumentalen Kriminalgeschichte des Christentums, deren abschließender zehnter Band im Frühjahr 2013 erscheinen wird. Deschners Darstellung beginnt in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als die katholische Kirche aufgrund europaweiter Demokratisierungsbestrebungen erheblich an Macht verliert und naturwissenschaftliche Erkenntnisse die Grundlagen des Glaubens weithin erschüttern. Gegen beides stemmen sich die Päpste vehement, unter anderem bestrebt, den verlorenen Kirchenstaat wiederherzustellen. Detailreich-sachlich und wohlbelegt führt Deschner die Untersuchung von Pontifikat zu Pontifikat: von Pius IX., dem Verkünder päpstlicher Unfehlbarkeit, zu dem mit allen Wassern gewaschenen "Arbeiterpapst", dem hochpolitischen, wieder die Weltherrschaft erstrebenden Leo XIII. (Graf Pecci), weiter zu dem antimodernistischen und russenfeindlichen Pius X., der Österreich 1914 anspornen ließ zum Krieg gegen die Serben ("Ritter-Telegramm"), und zu Benedikt XV., der auf die Seite der späteren Sieger schwenkt, ins Lager der Entente, und so den Vatikan zu einem der Kriegsgewinnler macht. Sein Nachfolger Pius XI, der einflussreichste Papst des Jahrhunderts, unterstützt Mussolini, Hitler, Franco, den Abessinienkrieg, den Spanischen Bürgerkrieg. Und Pius XII., umstritten bis heute, setzt diesen von ihm seit langem mitbestimmten antikommunistischen Kurs fort - zur Verfolgung und Vernichtung der Juden fast ausnahmslos schweigend und die besonders grauenvolle massenhafte Hinschlachtung orthodoxer Serben durch die katholischen Ustaschen in Kroatien unter Ante Pavelic widerspruchlos duldend. Deschner weist nach, dass die Stellvertreter Gottes, ihrem moralischen Anspruch entgegen, auch in dieser letzten großen Epoche stets auf der Seite jener Mächtigen standen, von denen sie sich Unterstützung für ihre imperialen Ziele erhofften. Auch mit Johannes XXIII. und dem II. Vatikanischen Konzil änderte sich das nicht wesentlich. Paul VI. setzte alles daran, den sogenannten Reformgeist zu zähmen, und Johannes Paul II. kehrte endgültig zur Machtpolitik unter konservativem Vorzeichen zurück. In einem Nachwort für die Neuausgabe zeichnete Michael Schmidt-Salomon die Entwicklung seit dem Ende des real existierenden Sozialismus nach.
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