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Die politische Kunst der griechischen Tragödie

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Die Tragödienaufführungen in Dionysostheater Athens waren eminent politisch. Wer sie besuchte, tat dies nicht der Ergötzung und des Zeitvertreibs wegen. 14.000 Menschen erlebten dort, wie Themen von hoher gesellschaftlicher Aktualität und Relevanz im Gewand des Dramas verhandelt wurden. Christian Meier hat seine Untersuchungen zu diesem konstitutiven Element griechischer Geschichte, Kultur und Religion weitergeführt und stellt seine Ergebnisse in diesem Buch vor. Er setzt damit ein Werk fort, das seit Jahrzehnten als Klassiker altertumswissenschaflicher Forschung gilt. Zwar hören wir in den Tragödien die Stimmen von Angehörigen der athenischen Elite, doch konnten diese ihre Positionen nicht an den breiten Schichten des athenischen Volkes "vorbeispielen", deren Echo folglich mitschwingt. Umso interessanter ist es zu sehen, welchen Wandel der Themen und ihrer dichterischen Aufbereitung die Tragödienstoffe erfuhren - von der politischen Neuorientierung nach den siegreich geführten Perserkriegen bei Aischylos, dem Zurücktreten des Politischen in den späten Tragödien des Sophokles bis zur Verzweiflung bei Euripides über die schwindenden Möglichkeiten politischer Kommunikation, je weiter das 5. Jahrhundert v. Chr. fortschreitet
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