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Die Reformulierung oder "Die Kunst, anderen das Wort im Mund herumzudrehen"

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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1, 3, Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Sprache: Deutsch, Abstract: Unter Reformulierung soll hier eine Zusammenfassung des bisherigen Gespräches oder eines Teils desselben verstanden werden, die als Strategie darauf abzielt, das Gesagte mit einer anderen Ausrichtung, einem verlagerten inhaltlichen Schwerpunkt oder gar einem veränderten Inhalt wiederzugeben, dabei aber vorgibt eben nicht mehr als eine Zusammenfassung zu sein, [1] nicht also die Reformulierung, wie diesen Begriff Levinson (1983: 329 ff.) benutzt, die nur zur Beseitigung eines tatsächlichen, z. B. akustischen Missverständnisses, dient. Aus Platzgründen werden wir uns im wesentlichen darauf beschränken müssen, ihre Funktionsweise in Hinblick auf die unmittelbar vorhergehenden und nachfolgenden Äußerungen zu analysieren. Eine eigene Beschäftigung mit ihr lohnt schon deshalb, weil es sich um ein äußerst machtvolles Instrument handelt, mit dessen Hilfe ein Sprecher den Verlauf eines Gesprächs maßgeblich beeinflussen kann[2] und das entsprechend häufig und in verschiedenen Bereichen genutzt wird.[3] Wichtig scheint sie gemäß dem Material und den Bereichen, in denen sie gefunden, beschrieben und analysiert worden ist (vgl. im Folgenden), insbesondere in feindschaftlich geführten Gesprächen. Es - das Material - entstammt fernerhin fast ausmahmslos institutionalisierten Kontexten, die Tatsache, dass die Reformulierung - nach ihm zu schließen - vorwiegend in Gesprächstypen erscheint bzw. untersucht wurde, in denen es (wie in den gut dokumentierten Gerichtsverfahren (Gnisci & Pontecorvo 2004: 966)) um entsprechend viel für die Beteiligten geht oder aber bei denen die emotionale Beteiligung der Sprecher an dem Gespräch aus diesem wie anderem Grund hoch ist, [4] lässt aber vermuten, dass es sich im privaten Bereich ebenso verhält, nur dass empirisches Material dieser Art aus begreiflichen Gründen von den Betroffenen wohl so gut wie nie der wissenschaftlichen Erforschung zugänglich gemacht wurde und werden wird. Da dies kein Grund sein kann, dieses nichtsdestotrotz wichtige Thema nicht aufzugreifen, muss von Gesprächen ausgegangen werden, die der Analyse zur Verfügung stehen, das heißt also von solchen, die in einem institutionalisierten Rahmen stattfanden.[5]
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