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Die Rumäniendeutschen zwischen Demokratie und Diktatur
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Der politische Nachlass des rumäniendeutschen Spitzenpolitikers Hans Otto Roth (1890-1953), der genau vor einem halben Jahrhundert dem Gulag des stalinistischen Rumänien erlag, belegt, wie unterschiedlich die politischen Akteure der deutschen Minderheit in der Zwischenkriegszeit und im ersten Jahrzehnt danach auf die Herausforderungen durch die nationalsozialistische, dann durch die stalinistische Diktatur reagierten. Die Dokumente zeigen auf, dass die von Roth vertretene national-konservative, bürgerlich-demokratische Ausrichtung weder dem NS-Größenwahn, der weite Kreise der deutschen Minderheit erfasste, noch dem stalinistischen Terror gewachsen war. Trotz dieser Ausweglosigkeit blieben Roth und seine politischen Freunde ihren Grundsätzen treu, was zu politischer Ächtung und Verfolgung, selbst physischer Liquidierung führte. Nicht so ihre NS-Widersacher, die das sinkende Schiff des «Achsen»-Rumänien durch Flucht verließen und sich von Österreich und der BRD aus der vom Kalten Krieg her bedingten Demontage des Stabilisierungswerks der deutschen Minderheit hingaben, das die daheim gebliebenen bürgerlich-konservativen Kräfte anstrebten. Die Dokumente belegen auch, dass Roth kein politisch dilettierender, demagogisch und opportunistisch agierender Politiker war, sondern eine Persönlichkeit, die es verstand, Minderheiten- und Berufspolitik pragmatisch zu harmonisieren.
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