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Die Schöpfungsgeschichte als Geschichte vom Ursprung der Sprache. Zum Sprachverständnis in der Bibel
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Studienarbeit aus dem Jahr 2019 im Fachbereich Germanistik - Linguistik, Note: 1, 3, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Behauptung, daß das Hebräische die heilige Ursprache sei, wie sie das ganze Mittelalter hindurch bis in die frühe Neuzeit bei uns gängig war, wird an keiner Stelle im Alten Testament erhoben. [...] Wo es - mehr nebenbei - auch einmal auf die Herkunft und die Funktion der Sprache zu sprechen kommt, da geht es ihm nicht um das Hebräische, sondern um die Sprache als Menschheitsphänomen." Diese Aussage verdeutlicht, dass die Frage nach dem Sprachursprung nicht nur eine sprachwissenschaftliche, sondern auch eine theologische Frage ist. Demnach ist die Frage nach dem Sprachursprung auch immer eine Frage des Glaubens. In der Antike und im Mittelalter hat der Glaube einen hohen Stellenwert im Leben der Menschen, da die Bibel damals noch als faktuales Werk verstanden wird. Daher wird die Antwort auf die Frage nach dem Sprachursprung in der Bibel gesucht. In der heutigen Zeit hat der Glaube seinen hohen Stellenwert verloren, da die Bibel nur noch als fiktionales Werk aufgefasst wird. Deshalb wird die Antwort auf die Frage nach dem Sprachursprung nicht mehr in der Bibel gesucht. Wenn die Bibel jedoch als literarisches Werk gelesen wird, dann kann der darin beschriebene Sprachursprung nicht nur für die Theologie, sondern auch für die Sprachwissenschaft ausgelegt werden. Bei einer Analyse der Bibel muss jedoch auf verschiedene Besonderheiten geachtet werden. Zum einen existieren viele Übersetzungen und Überlieferungen der Bibel, die den eigentlichen Sinn verändern können. Das Deutsche besitzt daher möglicherweise keine passende Übersetzung für manche Aussagen. Zum anderen sind die meisten Autoren der Bibel unbekannt. Deshalb kann die Legitimation ihrer Aussagen nicht widerlegt, aber auch nicht bestätigt werden. Des Weiteren besteht die Bibel aus einem Kanon ausgewählter Texte. Dadurch fehlen vielleicht einige Texte, die den Sinn der gesamten Bibel verändern könnten. Außerdem sorgt die Zweiteilung der Bibel in das Alte und Neue Testament dafür, dass verschiedene Lesarten entstehen. Einerseits können die beiden Teile einzeln voneinander verstanden werden, aber andererseits können sie auch miteinander verglichen werden. Zuletzt enthält die Bibel viele Bilder, Metaphern, Geschichten und Formeln, die häufig wiederholt werden. Daher muss nicht nur die sprachliche Thematik, sondern auch die sprachliche Gestaltung der Bibel betrachtet werden. Die genannten Besonderheiten verdeutlichen bereits, dass die Bibel als literarisches Werk vielseitig gedeutet werden kann.
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