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Die Schreckensherrschaft in München
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Zu der Zeit, da die Zeilen dieses Vorwortes in Druck gehen, ist München von dem riesigen Alpdruck, der auf Bayern und seiner Hauptstadt seit Wochen mit ungeheurer Schwere lastete, wieder frei! Das gauze Land, ja ganz Deutschland, soweit es nicht schon bolschewistisch durchseucht ist, empfinden diese Tatsache wie eine Erlösung aus schwerster Not. Aber die Freude über die Befreiung Münchens, sie wird getrübt durch den Umstand, daß erst so viel gutes Blut fließen mußte, ehe sie gelang und weil so viele Schuldlose - Männer und Frauen - leiden und dulden mußten, in grauenhafter Weise hingeschlachtet wurden und ihr Leben lassen mußten. Sie wird aber auch noch wesentlich beeinträchtigt durch das drückende Gefühl der Beschämung, das wohl jeden Münchner und Bayer beschlich, bei dem Gedanken, daß wir Bayern der Unterstützung außerbayerischer Helfer - deutscher Stammesbrüder - bedurften, um unser München aus den unsauberen Klauen landfremden, gewalttätigen Gesindels zu befreien, weil eine allzugroße Gleichgültigkeit, Wurschtigkeit und Verdrossenheit auf der einen, eine maßlose, kommunistisch-spartakistische Verhetzung auf der anderen Seite uns der inneren Geschlossenheit in höchst bedenklicher Weise beraubt hatte. So mußte denn der uns für alle Zeit denkwürdig bleibende 1. Mai 1919 - nach dem großen Gedanken einer wahren Verbrüderung als Friedensfeiertag für die ganze Menschheit ausersehen - bei uns in München zu einem Tag blutigen Geschehens werden. - Die Entwicklung eines Volkes zu neuen Daseinsformen ist meist mit folgenschweren Ereignissen verbunden. Erst nachfolgende Geschlechter, die zurückschauend - den Gang der Menschengeschichte leichter zu überblicken vermögen, erst ihnen ist die Erkenntnis vergönnt und erleichtert, ¿festzustellen, warum alles so kam", wie es gekommen ist....
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