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Die Sonne scheint nicht für uns
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Der sechzehnjährige André wird wegen Vagabundierens ins Jugendgefängnis gesteckt und endet als jüngster Geköpfter Frankreichs unter der Guillotine. In diesem Roman hat Malet den Pariser Underdogs der zwanziger Jahre ein Denkmal gesetzt.
Das »Paris von unten« mit seinen Spelunken, Quais und Elendsquartieren beschreibt Malet ohne romantische Verklärung. Glück existiert für die Herumtreiber nur als trügerische Hoffnung, auch wenn es den Namen Gina trägt und ein Entkommen aus dem Elend verspricht. Denn Gina wird an einen Araber verhökert, und das Unglück nimmt seinen Lauf. Nach einem Mord ihres eifersüchtigen Geliebten stirbt Gina auf der Flucht. André bestattet sie nach Indianerart auf einem Baum zwischen zwei dicken Ästen, durch die die aufgehende Sonne sie bescheinen kann.
Mit kühler Distanz und bissigen Dialogen schildert Malet die soziale Situation, in der die Sonne nur für die Reichen scheint. Malet, der selbst jahrelang ohne festen Wohnsitz war und deshalb im Gefängnis saß, kannte das Milieu der Verlierer aus eigener Erfahrung.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen