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Die 'Thanatopraxis' der modernen Gesellschaft

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Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 2, 0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Institut für Soziologie), Veranstaltung: HS: Die Moderne im Spiegelbild soziologischer Theorien, Sprache: Deutsch, Abstract: Der westlich zivilisierte Mensch wird heute in unzähligen Medienberichten permanent mit Tod und Gewalt konfrontiert, ohne wirkliche Erfahrungen damit zu haben, "wie man stinknormal stirbt".In dieser Betrachtung soll die allgemein vertretene These, dass der Tod in der modernen Gesellschaft an den Rand gedrängt, tabuisiert wird näher untersucht werden. Zur Vertiefung eines Referats wird dabei der Frage nachgegangen, wie die moderne Gesellschaft mit dem Faktum der menschlichen Endlichkeit umgeht. Um Eigenarten, Probleme von Sterben und Tod für westliche Industriegesellschaften darzustellen, werden für die Moderne typische Strukturveränderungen hinsichtlich der Todesproblematik in Kontrast zur Vergangenheit dargestellt.Die Problemgeschichte des Todes ist als differenziert und lang zu kennzeichnen. Die Sichtung der Literatur zeigt die Variationsbreite der menschlichen Auseinandersetzung mit dem strukturellen Problem der individuellen Endlichkeit und Sterblichkeit sowie die Fülle unterschiedlicher Sinn- gebungsmöglichkeiten. Über das Problem des Todes in der modernen Gesellschaft liegen aus verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen Untersuchungen vor. Alle Untersuchungen weisen auf eine grundlegende Neuartigkeit der modernen Sinngebung des Todes hin, hervorgerufen durch fundamentale Strukturveränderungen. Zur historischen Problematik des Wandels von Sinnstrukturen und des unmittelbaren Umgangs mit Tod und Sterben gibt es eine Reihe umfangreicher Arbeiten. So kommt der Historiker Philippe Ariés in seiner zwanzigjährigen Forschungsarbeit zur Geschichte des Todes zu dem Ergebnis, dass sich seit dem 19. Jahrhundert ein grundlegender Wandel der Grundeinstellung der Menschen zum Tod vollzogen hat.
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