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Die Unvernünftigen sterben aus

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Als Personifikation kapitalistischer Denk- und Handlungsweisen geraten szenische Porträts von Unternehmern nur allzuleicht zum monströsen Klischee perfider Unterdrückungs- und Ausbeuterpraktiken. Peter Handke entgeht dieser Gefahr, indem er seinen Personen von vorneherein einen unwirklichen, geradezu alptraumhaften Zug verleiht. Nichts macht das Ausmaß der Entfremdung deutlicher als der feinsinnige Plauderton, mit dem der Unternehmer Quitt und seine Kollegen über das Kartell der Produkte und Preise beraten. Quitt, der sich als einziger nicht an das Kartell hält, läuft am Schluß so lange mit dem Kopf gegen die Felswand, bis er liegen bleibt. Er scheint das Aussterben einer Art von Unternehmertum anzuzeigen, dessen rücksichtsloser Wille zur Profitmaximierung auch den ruinösesten Wettbewerb nicht scheut. Anstelle des Wettbewerbs tritt die Absprache. Die Märkte werden aufgeteilt, die Konkurrenz in einem vernünftigen Sinne ausgeschaltet.Falsch wäre, Handkes Stück auf diese Botschaft zu reduzieren. Als facettenreiches Porträt zeitgenössischen Unternehmertums weist es nach, wie die ganz auf Kapital und Besitz ausgerichteten Interessen die Persönlichkeitsstruktur bis in den privatesten Bereich hinein deformieren.Es zeigt zugleich das offenkundige Ende des Rollenbewußtseins, das Individualismus als wichtigstes Prinzip von Welterfahrung postuliert.
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