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Die verkehrte Wahrheit
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Der postmoderne Diskurs um die kulturelle Logik des Spätkapitalismus scheint zu erodieren: Autoren wie Slavoj Zizek und Alain Badiou setzen der postulierten Unmöglichkeit von Sinn im sozialen System positiv das Fundament der Wahrheit entgegen. Mit ihrer 'Politik der Wahrheit' kommt es zu einer Renaissance von zwei Begriffen, die in der Philosophie des 21. Jahrhunderts bislang nur noch rudimentär eine Rolle spielten: Ideologie und Wahrheit.
Damit schließt die gegenwärtige politische Philosophie an das zentrale Thema westlicher marxistischer Ideologietheorien an: Die Stabilität der modernen kapitalistischen Gesellschaft wird hier unter Rückgriff auf imaginäre Formen der 'Verkehrung' im Bewusstsein der Beherrschten erklärt. Theorien des Ideologischen konstituieren damit aber auch immer schon ihr Gegenteil, in ihnen ist negativ der Begriff der Wahrheit aufgehoben: Indem Ideologietheorie die Zementierung herrschender Ordnungen durch das Verkennen der eigenen Existenzgrundlage begründet, ist implizit die Möglichkeit des Erkennens der realen Verhältnisse mitgedacht.
In einer Rekonstruktion einschlägiger Diskurslinien des westlichen Marxismus soll in diesem Buch das Verhältnis von Ideologie und Wahrheit nachgezeichnet werden.
Bio
Carolin Amlinger (geb. 1984) ist Soziologin und Philosophin. Sie studierte Philosophie, Soziologie und Germanistik an der Universität Trier. Derzeit promoviert sie am Frankfurter Institut für Sozialforschung über die prekäre Arbeit von SchriftstellerInnen der Gegenwart und hofft, dass sie später selbst nicht als prekäre Schriftstellerin endet. Ihre Forschungsschwerpunkte sind neben der kritischen Arbeitssoziologie und der Prekarisierung der Arbeitswelt auch Ideologietheorien des westlichen Marxismus - wäre sie Kulturwissenschaftlerin, würde sie außerdem Buffy - The Vampire Slayer nennen. Im LAIKA Verlag gibt sie gemeinsam mit Christian Baron die Reihe Marxist Pocket Books heraus.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen