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Die Weltanschauung des Tacitus
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Als Virtuose der psychologischen Interpretation des geschichtlichen Lebens, als Meister der Motivenforschung gehört Tacitus von vornherein in die Reihe der kausal erklärenden Historiker. Und er hat ja auch selbst in seinem ersten großen Geschichtswerk eine umfassende Erklärung der Erscheinungen unter dem Gesichtspunkt der Kausalität in Aussicht gestellt - durchaus im Sinne des Polybios. Wie dieser, so verlangt auch Tacitus, daß die Historie vor allem Klarheit darüber schaffe, was er echt polybianisch die ratio rerum und ihre Verursachung nennt. Freilich sieht auch er sich alsbald zu dem schmerzlichen Bekenntnis gedrängt, daß jenem Gebiete des Rationalen in der Geschichte und damit dem eigentlich wissenschaftlichen Begreifen enge Grenzen gesteckt sind, daß ihm ein weites Reich des für uns Irrationalen gegenübersteht. [Pöhlmann]
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