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Egalisierung und Enthierarchisierung der Geschlechterordnung und Geschlechterpolitik in Dänemark
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Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Völkerrecht und Menschenrechte, Note: 2, 0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Frauenerwerbstätigkeit im europäischen Vergleich, Sprache: Deutsch, Abstract: Die folgenden Faktoren sind für die sich kontinuierlich egalisierenden Geschlechterordnung Dänemarks entscheidend. Als ersten wichtigen Schritt wird die historische Entwicklung Dänemarks als Agrar- bzw. Handelsstaat und die späte Industrialisierung, sowie der schnelle Übergang zur Dienstleistungsgesellschaft angeführt. In einer Agrargesellschaft gibt es keine Einverdienerfamilien und die Geschlechterrollen sind in ländlicheren Gebieten weniger ausgeprägt. Der Haushalt war die Grundordnung der Gesellschaft. Die Frau trägt hier ebenfalls wie der Mann zum Lebensunterhalt bei. Handelsstaaten haben in der Regel liberal bürgerliche Kräfte, was der Egalität dienlich ist. Eine stabile demokratische Entwicklung steht im Kontext des Interesses aller gesellschaftlichen Kräfte. Dies fördert auch ein fortlaufendes hohes Interesse des Staates an der Demokratisierung. Darüber hinaus ist das in verschiedenen Strömungen unterteilte bürgerliche Lager dienlich, welches überwiegend liberal ist und nicht (christlich) konservativ dominiert wie in anderen europäischen Ländern (insbesondere der Süden). Es gab schon früh ein starkes politisches Lager der Arbeiter und Bauern, welches sich später in ein linkes politisches Lager wandelte, welches aus verschiedenen Strömungen besteht, die miteinander koalieren. In einer Sozialdemokratie, die stark auf die Werte Gleichheit und Gerechtigkeit setzt, ist es leichter die Legitimität der Geschlechtergleichheit zu erlangen. Dieser Faktor verstärkt sich, wenn die Sozialdemokratie so stark ist, dass sie Klassenkompromisse zu ihren Gunsten aushandeln kann und es damit geschafft hat die politische Mitte bei der Sozialdemokratie anzusiedeln. Kompromisse sind mit außerparlamentarischen Kräften oder parteiinternen Strömungen wie die Frauenbewegung, leichter möglich, wenn häufig sozialdemokratisch geführte Koalitionsregierungen zustande kommen, die politische Kompromisse von allen Lagern fordern.
Ebenso ist auch der hohe Stellenwert des politischen Konsens und soziale Inklusion ein förderlicher Faktor in Dänemark. Weiterhin ist die internationale politische Neutralität Dänemarks ein förderlicher Faktor. Im Kriegsfall wären Restaurationsphasen zu überstehen, welche die Wirtschaft, aber vor allem die Gesellschaft, aus dem Gleichgewicht bringen könnten. Darüber hinaus ist die kulturelle und religiöse Homogenität ein egalisierender Faktor. Der Protestantismus ist traditionell liberaler eingestellt als der Katholizismus.
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