- Start
- Ein Stück Berlin
Ein Stück Berlin
Angebote / Angebote:
ZUM BUCH
Ein St¿ck Berlin
Zeitzeugen-Erinnerungen von 1918 bis 1945
Berlin-Friedrichshain, Anfang der zwanziger Jahre. Liselotte Haak erinnert sich. In allen Stadtteilen waren kleine wei¿ Pferdekastenwagen der Meierei Bolle unterwegs, aus denen Milch gezapft wurde. Der Leierkastenmann zog von Hof zu Hof. Als Lohn f¿r seine Musik warfen die Anwohner eingewickelte Geldst¿cke aus dem Fenster. Kleine Kaufmannsl¿n pr¿en das Bild der Stadt, unser liebster Spielplatz war die Stra¿.
Zehn Jahre sp¿r, am 27. Februar 1933 brennt der Reichstag. Klaus Brockerhoff, damals zehnj¿ig, ist unter den vielen Menschen, die das zerst¿rte Geb¿e betrachten. Die Berliner diskutieren laut und kopfsch¿ttelnd. Schon in den Jahren zuvor war Berlin der Austragungsort politischer Unruhen. Vom Balkon der elterlichen Wohnung in der Kantstrasse aus beobachtete der Junge Aufm¿che verschiedener Gruppierungen. Oft entwickelten sich dann die gef¿rchteten Stra¿nschlachten. Es gibt vieles, was der wissbegierige Junge nicht versteht. Warum musste sein Freund Ralph mit seiner Familie pl¿tzlich wegziehen nach Amerika? Ralphs Vater hatte die gut gehende Filialkette f¿r Textilwaren verkauft. Sie waren Juden.
Die Herrschaft des Nationalsozialismus ist eingel¿et. Berlin wird Ort der Olympischen Spiele, ein Jahr sp¿r feiert die Stadt mit Riesenaufwand ihren 700. Geburtstag. Ludwig Lang berichtet von den Aufm¿chen, Paraden und Stra¿nfesten. Auch kulturell hat Berlin viel zu bieten. Zwei Variet¿ die Scala und der Wintergarten, genie¿n Weltruf, die Operettenh¿er haben Tradition. F¿r den damals Dreizehnj¿igen gibt es jeden Tag Neues zu erleben. Doch er sieht auch, dass sich in der Bev¿lkerung Unsicherheit und Angst breit machen. Die Nazis haben das Land mit einem Netz von Aufpassern und Denunzianten ¿berzogen. F¿r Nichtanh¿er des Regimes wird die Lage immer unsicherer. Viele schweigen aus Sorge um ihre Stellung oder um die Sicherheit ihrer Angeh¿rigen.
Im April 1940 fallen die ersten Bomben auf Berlin. "Zun¿st war es f¿r uns Halbw¿chsige noch ein Sport, nach den Angriffen Splitter von Flak-Granaten zu suchen", schreibt Klaus Dei¿er. "Ich konnte nicht ahnen, wie sehr uns eines Tages die immer intensiver werdenden Bombenangriffe zusetzen sollten." Mit 16 Jahren wird er als Luftwaffenhelfer eingezogen, Einsatzort Tegel. Bei einem Angriff im November 1943 muss er mit erleben, wie sechs gleichaltrige Kameraden durch eine Sprengbombe get¿tet werden. Der Bombenkrieg der Alliierten l¿t ganze Stadtviertel in Schutt und Asche versinken, auch sein Elternhaus wird zerst¿rt, viele Menschenleben sind zu beklagen.
Als der Krieg zu Ende ist, hinterl¿t das Tausendj¿ige Reich Berlin als Tr¿mmerw¿ste.
Die Zeitzeugen dieses Buches werden durch die einf¿hlsame Anordnung der Texte zu beredten Stadtf¿hrern. So entsteht ein sehr lebendiges "St¿ck Berlin", gleicherma¿n f¿r Berliner wie auch f¿r G¿e der Stadt geeignet. Dieses Buch bietet ein Berlin-Bild der anderen Art - fern von Klischees, ungefiltert und unverstellt. Die Texte sind mit Fotos und Dokumenten der Verfasser illustriert.
ZUR REIHE ZEITGUT
Lebendige Erinnerungen bewahren
Die Buchreihe ZEITGUT beweist, da¿Geschichte kein trockener Schulstoff sein mu¿ Mit Zeitzeugen-Erinnerungen ¿ffnet sie den Blick auf den Alltag der Menschen. Jeder Band stellt in 35 bis 45 lebendigen Erinnerungen einen markanten Abschnitt deutscher Geschichte vor. Die Buchreihe ist einzig in ihrer Art.
Die Texte der Sammelb¿e stammen von Menschen aus allen Gegenden Deutschlands und repr¿ntieren zugleich die soziale Bandbreite der Gesellschaft. Die B¿cher sind ein St¿ck "oral history" im besten Sinne und sprechen damit ein breites Publikum an: diejenigen, die die Zeiten miterlebt haben, und ihre Kinder und Enkel, die mehr erfahren wollen, als in den Schulb¿chern steht.
Junge Menschen haben mit den Texten der Reihe ZEITGUT die M¿glichkeit, das Leben der Eltern- und Gro¿ltern-Generation in gro¿r Bandbreite kennen und verstehen zu lernen. So werden geschichtliche Vergangenheit und eigene Herkunft gut begreifbar.
Mit Hilfe eines Ortsregisters und einer chronologischen ¿ersicht der wichtigen Ereignisse der jeweiligen Zeit kann sich der Leser orientieren. Fotos und Dokumente, meist aus dem Besitz der Zeitzeugen, erg¿en die Texte.
Immer mehr P¿gogen setzen die Reihe ZEITGUT ein, um ihren Sch¿lern Geschichte lebendig zu vermitteln. Die B¿e sind auch f¿r die politische Bildungsarbeit gut geeignet. Daher empfehlen viele Buchh¿ler und Bibliothekare ZEITGUT auch als Geschenk f¿r Kinder und Jugendliche.
Einsendungen von eigenen episodenhaften Erinnerungen aus Deutschland im 20. Jahrhundert sind jederzeit erw¿nscht an Zeitgut Verlag GmbH, Lektorat, Klausenpa¿14, 12107 Berlin.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen