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Eine Kritik der parasoziologischen Vernunft
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Ob »Neue Armut«, »abgehängtes Prekariat«, »Neue Unterschicht«, »soziale Exklusion« oder »soziale Unsicherheit« - Beschreibungen des Sozialen haben aktuell Konjunktur, sie werden an unterschiedlichen gesellschaftlichen Orten produziert, seien es wissenschaftliche, politische oder unternehmerische Bereiche, und kursieren als Schlagwörter in den Massenmedien.
Torsten Mayerhauser spricht von »parasoziologischen« Gesellschaftsdiagnosen, die - ähnlich (deshalb para-) wie die Soziologie selbst - die Gesellschaft/das Soziale problematisieren. Diese sind ganz allgemein für die Genese der modernen Gesellschaft entscheidende Referenz- und Konfliktgrößen. Heutzutage stellt sich Sozialkritik jedoch immer häufiger in den Dienst einer neoliberalistischen Gouvernementalität, indem sie genau solche Angstbilder generiert, die sich unter den Bedingungen ihrer Medialisierung auf effektive Weise mit dem Leitbild des unternehmerischen Selbst verbinden (lassen).
Mayerhauser fragt nach jenem bilddiskursiven Raster, das es erlaubt, überhaupt etwas als gesellschaftliches Problem sehen zu können: Was verraten diese als »neu« vermarkteten Sozialkritiken über ihre ureigenen gesellschaftlichen Möglichkeitsbedingungen? Welche Macht-Wissens-Effekte lassen sich beschreiben? Er berücksichtigt in seiner Arbeit neben genuin soziologischen Elaboraten journalistische Print- oder TV-Beiträge ebenso wie Kommissionsberichte, PR-Maßnahmen oder Stücke der Politikberatung. Sie alle geben vor zu wissen, wie es um das, was gesellschaftlich/sozial vermeintlich ist, bestellt ist.
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