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Eine postkoloniale Flüchtlingskrise

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Frankreich nahm in den 1970er und 1980er Jahren von den europäischen Staaten die meisten Flüchtlinge aus Südostasien auf. Für diese Initiative waren die Verflechtungen von humanitären Aktivist*innen, globalen Menschenrechtsdiskursen, dem französischen Nationalstaat, innenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen Konservativen und Linken sowie die französische Kolonialgeschichte von zentraler Bedeutung. Laura Wollenweber stellt das historische Zusammenwirken dieser Einflüsse heraus und legt zugleich dar, welche herausragende Stellung humanitäre Empathie- und Menschenrechtsdiskurse sowie rassistische Denkmuster aus der Kolonialzeit für den Aufnahmeprozess besaßen. Darüber hinaus wird deutlich, wie die Aufnahme der Flüchtlinge aus dem ehemaligen Indochina die heutige französische Wahrnehmung von Flucht und Migration prägte.
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