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Emotions- und identitätsregulierende Funktionen des Substanzkonsums
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Die vorliegende Arbeit integriert entwicklungspsychologische Erklärungsansätze des Risikoverhaltens, Stress-Copingtheorien, Theorien zur Wiederherstellung der Selbstachtung und Aufrechterhaltung der Identität sowie empirisch ermittelte Funktionen des Substanzkonsums in einen übergeordneten Copingansatz, der sowohl Distress- als auch Eustress-Komponenten berücksichtigt. Als zentrale Funktionen werden dabei die Emotionsregulation, die Identitätsregulation und die Genussfunktion für den Konsum legaler und illegaler Substanzen betrachtet. Je nach dem, ob in Bezug auf Distress eher mit aktivem oder vermeidenden Coping reagiert wird oder eine eustressbezogene Risikoneigung besteht, werden unterschiedliche Funktionen einer Substanz relevant. Den Funktionen wird somit eine zentrale proximale Mediatorrolle für den Konsum eingeräumt.
Das daraus resultierende theoretische Modell und die damit verbundenen Hypothesen werden mithilfe von drei substanzbezogenen Strukturgleichungsmodellen an einer repräsentativen Stichprobe in Luxemburg (N = 726) empirisch überprüft. Alkohol, Nikotin, Cannabis und andere illegale Drogen werden dabei als Substanzen in Betracht gezogen.
Alle drei Strukturgleichungsmodelle können unter Berücksichtigung von Alters- und Geschlechtseinflüssen mit zufriedenstellender Güte nachgewiesen werden. Die besondere Struktur mit den Substanzfunktionsüberzeugungen als zentralen Mediatoren stellt sich somit substanz-, geschlechts- und altersübergreifend als stabil dar.
Die Effekte des vermeidenden Copingstils auf den Substanzkonsum werden vor allem über die emotionsregulierende Funktionsüberzeugung mediiert und lassen sich in allen drei Modellen nachweisen. Der verringerte Konsum bedingt durch einen mediierten aktiven Copingstil beschränkt sich auf Alkohol und illegale Drogen und konnte nicht für den Zigarettenkonsum nachgewiesen werden. Eine hohe Risikoorientierung führt bei allen drei Modellen zu einem gesteigerten Substanzkonsum, der wiederum über die Funktionsüberzeugungen mediiert wird. Der Stellenwert der Identitätsregulation und der Genussfunktion als Mediatoren tritt dabei in den Vordergrund und weist auf Eustress-Komponenten hin.
Die Ergebnisse ermöglichen einen Ausblick für weitere Studien und beinhalten Bezüge zur Suchtprävention.
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