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Energie aus Wilhelmsruh
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Die unterschiedlichen Unternehmensbezeichnungen markieren zugleich die Kapitel der über 100-jährigen Geschichte des Industriestandortes Berlin-Wilhelmsruh. Als das innerstädtische Betriebsgelände an der Weddinger Seestraße zu klein wurde, errichtete die 1900 gegründete Bergmann-Elektricitätswerke AG in dem ländlich geprägten Wilhelmsruh ein neues Werk und nahm dort 1908 die Produktion auf. Die Fabriken in Wedding und Wilhelmsruh verfügten bis Anfang der 1930er Jahre über eine umfangreiche Produktpalette für die Industrie und den privaten Bedarf, darunter Dampfturbinen Generatoren, Transformatoren zu Stromerzeugung und - Umwandlung sowie Haushaltsgeräte, Glühlampen, LKW und PKW. Nach 1945 entwickelt sich der wiederaufgebaute und durch die sowjetische Besatzungsmacht teildemontierte VEB Bergmann-Borsig zum bedeutendsten Hersteller für den Bau von Energieanlagen in der DDR, darunter Dampfturbinen, Generatoren, und Gasturbinen.x Im Herbst 1989 erhoben Gewerkschafter des Betriebes ihre Stimme und kritisierten in einem offenen Brief die Reaktion der Staats- und Parteiführung auf die sich zuspitzende gesellschaftliche Entwicklung in der DDR. Mit dem Fall der Mauer endete auch die Zeit des Sperrgebiets rund um das Betriebsgelände, das Bergmann-Borsig seit 1961 hermetisch von seiner Umgebung abtrennte. 1991 erfolgte der Verkauf des Treuhandbetriebes an das Unternehmen Asea Brown Boveri (ABB). 1998 führte die Belegschaft einen erfolgreichen Kampf gegen die drohende Schließung des Standorts. Der PankowPark mit einer Gesamtfläche von rund 280.000 Quadratmetern ist heute eines der größten zusammenhängenden Industrie-und Gewerbegebiete Berlins. Zugleich bietet dieses Flächendenkmal mit seinerheute erhaltenen Gestalt einen Abriss der Berliner Industriearchitektur. Erstmaliggibt dieser Band einen umfassenden Überblick zu der 100-jährige Geschichtedieses bedeutenden Industriestandortes im Berliner Norden und erlaubt darüber hinaus exemplarisch einen Einblick in die Entwicklung eines Volkseigenen Großbetriebes(VEB) in der DDR bis zu seinem Ende.
Neuauflage/Nachdruck unbestimmt