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Energiestoffwechsel der Körbchenmuscheln (Corbicula fluminea) bei offenen und geschlossenen Schalen und ihre Schalenbewegungen im Rhein

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Trotz stetig steigender Wasserqualität finden sich erst langsam wieder anspruchsvollere Organismen in der Rheinbiozönose ein, was vorwiegend an dem noch immer sehr strukturarmen Erscheinungsbild v.a. des Nieder- und Mittelrheins liegt. Bedingungen, die besonders euryöke r-Strategen zu einer raschen Verbreitung nutzen können, darunter auch viele gebietsfremde Arten, sogenannte Neozoen. Seit ungefähr 15 Jahren findet man die aus Südostasien stammende Körbchenmuschel Corbicula fluminea im Rhein, in dem sie aufgrund hoher Wachstumsraten und Fekunditäten schnell zu einem der bedeutendsten Biomasseproduzenten wurde. Eingeschleppt wurde sie über Nordamerika, wo sie seit langer Zeit als "pest species" hohen wirtschaftlichen Schaden verursacht, indem sie Rohrleitungen und Kanäle von Brauch und Trinkwasser verstopft oder verunreinigt. In dieser Arbeit wurde der Energiestoffwechsel von C. fluminea und ihr Schalenschließverhalten untersucht, um deren Einfluß auf die außergewöhnlich gute Verbreitung der Muschel beurteilen zu können. In simultanen Messungen der Wärmeabgabe und des O2-Verbrauchs (Kalorespirometrie) zeigte C. fluminea einen intermittierenden Stoffwechsel, der auf die Schließbewegungen der Muscheln zurückzuführen ist. Bei offenen Schalen ist der Metabolismus vollständig aerob gedeckt, bei geschlossenen Schalen bleibt nur wenig Sauerstoff zur Verfügung. Aufgrund der Reduktion der metabolischen Raten um 90 % ("metabolic depression") reicht dieser dennoch, um den Stoffwechsel für einige Stunden aerob zu halten. Während der anschließenden Anaerobiose akkumuliert Succinat. Die Schalenbewegungen von C. fluminea wurden über etwas mehr als zwei Jahre mit Muschelmonitoren in von Rheinwasser gespeisten Durchflußrinnen der Kontrollstationen in Bad Honnef und in Koblenz aufgezeichnet. Von Ende April bis Ende Oktober öffneten die Tiere ihre Schalen in einem circadianen Rhythmus, so daß sie in den Morgenstunden geschlossen blieben und erst ab Mittag die Schalen geöffnet hatten. Mit den diurnal schwankende O2-Konzentrationen konnte indirekt gezeigt werden, daß die Muscheln mit ihrem Schließrhythmus den im Tagesverlauf wechselnden Phytoplanktonkonzentrationen folgten, der wichtigsten Nahrungsquelle der Muscheln. Unter konstanten Laborbedingungen dauerte der Rhythmus an, woraus man schließen kann, daß endogene Komponenten den Rhythmus steuern, deren Einfluß bei ausbleibender Justierung durch einen äußeren Zeitgeber aber nachließ, so daß sich Periode und Phase des Rhythmus verschob oder dieser später ganz verschwand.
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