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Engel sind schwarz und weiß
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»Wie konnte das alles geschehen?« - diese Frage wird in Ulla Berkéwicz' erstem Roman »Engel sind schwarz und weiß« gestellt, und der junge Reinhold Fischer beantwortet sie darin mit seinem Leben, seinem Erleben von 1928 bis 1945. Ulla Berkéwicz' hat den Mut, in die mythischen Hinter- und Untergründe des Nationalsozialismus erzählerisch einzudringen, sie zwingt uns mit, läßt uns hören, »welcher Zauber im innersten Kelch der braunen Blume« gesungen wurde, und läßt uns den Täter in uns selber aufspüren. Reinhold Fischer, geboren in einer kleinen hessischen Stadt, erzogen mit dem Leitsatz »Ein deutscher Junge weint nicht«, wächst in den Jahren vor 1933 in kleinbürgerlichen Verhältnissen auf, zusammen mit dem Vater Heinrich, der den Weg aus der Enge bei der SA sucht, und der Mutter Magda, der gläubigen Christin, die das Böse heraufkommen ahnt. Später, bewegt und durchdrungen von den Idealen des Deutschen Jungvolks, von der deutschen Idee, wird er von seinem Freund Hanno zum Lesen der großen deutschen Dichter, zum Tagebuchschreiben, zum Schreiben geführt. Seine Naivität und die ganze deutsche Rettungslosigkeit finden in Reinholds Tagebuch ihren Ausdruck. 1941 wird Reinhold eingezogen und als Kriegsoffiziersanwärter einem Sonderkommando in Rußland in der Nähe von Odessa zugeteilt. Nach einer von Wehrmachtssoldaten veranstalteten Grabenerschießung läuft er davon, versteckt sich in den russischen Wäldern, trifft dort auf Juden, Überlebende von Grabenerschießungen. Als der deutsche Rückzug das Dorf erreicht und die Rote Armee nachrückt, schließt Reinhold sich dem Heerwurm der Geschlagenen an, der sich zu Hunderttausenden in Richtung Deutschland schleppt.
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