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Entdeckt aber nicht erobert. Paolo Veronese malt Kinder und Jugendliche
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Paolo Veronese hatte unter den Renaissance-Künstlern das systematischste Interesse an Kindern und Jugendlichen. Er zeigt sie als erster umfassend in ihrer eigenen Lebensphase. Die Kindheit wird eindrücklich geschildert, während die pädagogische Formung dieser Lebensphase noch keine Rolle zu spielen scheint.
Paolo Veronese ist uns vor allem als Maler großformatiger Gastmahle bekannt. Betrachtet man diese Bilder aufmerksam, so bemerkt man erstaunt, wie viele Kinder und Jugendliche die Szenen bevölkern und wie sehr sie dabei eine eigene Form der Anwesenheit besitzen. Veronese zeigt uns als erster Maler in systematischer Haltung Kinder und Jugendliche in ihrer Eigenart. Er kann als der Entdecker der Kindheit und Jugend angesehen werden. Erwachsene werden bei ihm so dargestellt, als ob sie diese Eigenart respektieren würden.
Veroneses Bilder dokumentieren eine Kindheit und Jugend, bevor Pädagogen sich mit ihrem erobernden Blick durchgesetzt haben. Für die 'post-pädagogische Epoche' kann die Pädgogik viel von diesem Maler lernen.
Hiermit liegt der zweite Band einer auf fünf Bände angelegten historischen Untersuchung der Belehrung der Pädagogik durch die bildende Kunst vor.
Eine Lizenzausgabe erscheint 2004 im Psychosozial-Verlag in der Reihe IMAGO.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen