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Epochen der Satire
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Die Verssatire zählt zu den zentralen Gattungen europäischer Literatur. In der römischen Antike durch Lucilius begründet und durch Horaz, Persius und Juvenal maßgeblich geprägt, wird die Gattung in der ausgehenden Antike und im Frühmittelalter zunächst weniger gepflegt, doch erlebt sie im 12. Jahrhundert erneut einen furiosen Aufschwung. Im Spätmittelalter entstehen nördlich der Alpen unzählige, oft nur lokal wirksame Satiren, zur selben Zeit erhält die Gattung in Italien neue Impulse, die ihren Niederschlag in umfangreicheren, poetologisch fundierten Kollektionen finden. Bis weit in die Neuzeit hinein wird das Genre auf hohem Niveau gepflegt.
Ausgehend von der Leitfrage, inwieweit man von einem epochenübergreifenden Kontinuum des Genus Verssatire sprechen kann, beschäftigen sich die Beiträge des vorliegenden Tagungsbandes mit lateinischen und volkssprachlichen Texten der Antike, des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Dabei sind die verschiedenen Epochen und Literaturen durch die Herausarbeitung texttypologischer Traditionslinien und übergreifender Fragestellungen miteinander vernetzt. Der Band enthält zudem eine Reihe von Editionen und Kommentaren zu wichtigen Satirentexten.
Verse satire is one of the major genres of European literature. Originating with Lucullus in Ancient Rome, it found decisive form with Horace, Persius and Juvenal. In later antiquity and the early middle ages the genre was initially somewhat neglected but in the 12th century it enjoyed a rapid revival. In the later middle ages innumerable satires, often of only local relevance, emerged north of the Alps, at the same time the genre gained new momentum in Italy, finding expression in large collections with a firm poetological basis. The genre was cultivated to a high level well into the modern age.
Taking as its starting point the question of how far we can speak of a continuum of verse satire as a genre through the ages, the contributions in this volume of conference proceedings examine Latin and vernacular texts from antiquity, the middle ages and the early modern age. Different periods and literatures are linked by tracing typological traditions and overarching questions. The volume also contains a number of editions of and commentaries on important texts in the genre.
Neuauflage/Nachdruck unbestimmt