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Erinnerungs- und Verarbeitungsformen des Nationalsozialismus: Sechs Lebensgeschichten deutscher- nicht jüdischer Frauen in Berlin
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Inhaltsangabe:Im Mittelpunkt dieser empirischen Studie steht das ¿nationale Kollektiv der Hitleranhänger¿. Diese "Mehrheit der heute älteren und alten Generationen", so R. Giordano, habe es verpaßt, "sich mit der nationalsozialistischen Vergangenheit und der eigenen Rolle in ihr [...] ehrlich auseinanderzusetzen".
Das nationalsozialistische Regime plante und entfesselte einen Weltkrieg, dem rund 50 Millionen Menschen zum Opfer fielen. Das Terrorregime verübte Verbrechen nie gekannten Ausmaßes, die in einer "fabrikmäßige[n] Liquidierung von Menschenmassen" (Anders 1988: 89) kulminierten. Frauen, Kinder und Männer wurden rassisch, politisch, sozial und eugenisch verfolgt und ermordet. TäterInnen, MitläuferInnen und ZuschauerInnen ermöglichten die "deutsche Tragödie", die, so G. v. Arnim, ein "deutsches Verbrechen" sei, begangen von vielen.
In der Bundesrepublik, G. v. Arnim weiter, existiere eine Kluft zwischen der öffentlichen Diskussion dieser jüngsten Vergangenheit und dem privaten Schweigen: "Was in Universitäten und Medien ein Thema war, blieb in Familien, Verbänden oder Parteien ein Tabu". Diese heutige ¿Schweigekultur¿ verweist auf die Vergangenheit, die bis in die Gegenwart reicht: Die nicht verarbeiteten Verstrickungen und Tabuisierungen der Generationen, die während des NS lebten, wurden an die nachgeborenen Generationen weiter tradiert. M.E. findet dies seinen gesellschaftlich-politischen Ausdruck in der Bundesrepublik u.a. durch Bitburg und den ¿Historikerstreit¿. Fast 50 Jahre nach dem Ende des Naziregimes und im Jahre vier nach der ¿Wende¿, bestätigt sich die verdrängte Vergangenheit u.a. durch die neue Dimension der rassistischen und antisemitischen Gewalt, durch die Neue Wache und durch das Deckert-Urteil.
Gang der Untersuchung:
In dieser Arbeit soll es darum gehen, ob und wie sich der weibliche Teil der damaligen ¿Volksgemeinschaft¿ mit dem NS-Regime auseinandergesetzt hat. Im Rahmen der qualitativen Sozialforschung sollen mit Hilfe der biographischen Methode lebensgeschichtliche Erfahrungen sichtbar gemacht und mit historisch-gesellschaftlichen Prozessen analysiert werden. Im 1. Kapitel werden die theoretischen und methodischen Grundlagen der empirischen Untersuchung vorgestellt. Das 2. Kapitel stellt den Forschungsprozeß da, in dem die Fragestellungen konkretisiert, die Personengruppe und die Anwendung der Methode vorgestellt werden. Die Ergebnisse der sechs Fallanalysen werden im 3. Kapitel präsentiert. Im 4. Kapitel werden die [...]
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