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Ernten machen Geschichte
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Offenbar waren es nicht immer nur Machtpolitik, feudalistische Ambitionen, ideologische, missionarische oder soziologische Antriebe, die den Lauf der Geschichte geprägt haben. Vielmehr haben oft auch Missernten und Hungersnöte zu Entwicklungen geführt, die die Welt- und Kulturgeschichte maßgeblich beeinflusst haben.
Für das Auf und Ab der Ernten, den Wechsel von
Mangel und Überfluss und die Suche nach Wegen zur Überwindung des Hungers stellt der Autor sehr anschaulich Beispiele aus dem biblischen Altertum, der klassischen Antike, dem Mittelalter und der Neuzeit vor. Er erinnert an alte Plagen, wie z.B. Heuschrecken, Volksseuchen des Mittelalters, wie z.B. Mutterkornvergiftungen, und an die weit reichenden Folgen verheerender Pflanzenkrankheiten und Schädlinge, wie Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel, Kartoffelkäfer, Reblaus und Mehltau der Rebe.
Einen breiten Raum widmet er den so genannten Schicksalspflanzen Weizen, Baumwolle, Zuckerrohr, Kakao, Kaffee, Tee und Kautschuk im bewegten
Wechselspiel der Geschichte. Brillant sind auch seine Ausführungen in dem Kapitel, das der Entwicklung vom Holzüberschuss zur Mangelware gewidmet ist.
Nicht zuletzt setzt sich der Autor mit dem Nachhaltigkeitsprinzip auseinander und prognostiziert angesichts der rasch wachsenden Weltbevölkerung und der sich abzeichnenden Klimaveränderung auch für die Zukunft ein Spannungsfeld zwischen Mangel und Überfluss. Für den Leser wird deutlich, dass auch
künftig Ernten Geschichte machen werden.
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