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Es geschah in Frohnau
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Über den ersten Band der "Frohnauer Geschichten stand in einer Rezension: "Neue wie alteingesesse-ne Frohnauer werden Interessantes oder längst Vergessenes finden." Der Autor hat sich bemüht, diesem Anspruch auch im zweiten Band gerecht zu werden. Diesmal ist er noch tiefer in die Vergangenheit der Gartenstadt gestiegen, hat beschrieben, wie vieles von dem, was wir heute sehen, entstanden ist, die Brücken, die Türme, die Pilze, ja sogar die Orgeln und die Glocken. Er lässt auch einiges von dem auferstehen, was inzwischen verschwunden ist, wie die "Volksgaststätte", die Kin-derklinik, das Waldschülerheim oder das Spielkasino. Dazu hat er wieder alte Frohnauer befragt und ist obendrein ins Landesarchiv Berlin gefahren.Wie im ersten Band fließen in die Beschreibungen persönliche Erinnerungen ein. In der Kinderklinik wurden ihm die Polypen herausgenommen, einige Türme hat er bestiegen, das feierliche Hinaufziehen der neu beschafften Kirchenglocken hat er auf dem Turm der Johanneskirche erlebt und den Drehar-beiten für den Theo-Lingen-Film "Durch dick und dünn" hat er in der Alemannenstraße zugesehen. Und wenn er bei wichtigen Ereignissen nicht dabei war, wie zum Beispiel beim Einmarsch der Russen in Frohnau, so hat er Freunde und Nachbarn befragt. Auch diesmal hat er zwei Frohnauer interviewt, eine ältere Bekannte, die auf ihre Tätigkeit bei der französischen Besatzungsmacht zurückblickt, und den jungen katholischen Pfarrer Frohnaus.Auch im zweiten Band steht Ernstes neben Heiterem, Alltägliches neben Außergewöhnlichem. In mehreren Kapiteln wird auf die NS-Zeit eingegangen, es kommen Ereignisse des "Kalten Krieges" zur Sprache, und schließlich wird beschrieben, in welchen Kneipen oder Restaurants die Frohnauer früher ihren Feierabend verbrachten. Zum Schluss des Buches wagt der Verfasser den Versuch, ein Kurzporträt der Frohnauer zu zeichnen, wobei er nicht vergisst, einen Blick in Frohnaus Vergangenheit zu werfen. Ein besonderes Völkchen kann man die Frohnauer bei all ihrer Unterschiedlichkeit vielleicht nennen. Aber eingebildet? Das ist doch wohl ein Vorurteil, meint jedenfalls der Verfasser. Möge der zweite Band dem ersten in der Lesergunst nicht nachstehen.
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