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Escarl-Vigor
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Escal-Vigor: Geheimnisvoll wie der Name des Schlosses sind Raum und Zeit der Handlung. Nicht im Belgien des 19. Jahrhunderts, sondern in einer eher mittelalterlich-mythischen Welt liegt die "Smaragd-Insel", wo der feinsinnige "Deichgraf" Heinrich von Kehlmark seinem "sexuellen Glauben" und seiner "sexuellen Religion" lebt. Guido, ein Bauernbursche, wird Kehlmark zum "Modell, Gehülfen und Schüler", für den er bald "glühendste Liebe" empfindet und den er in seine geistige Welt, die von großen Namen aus Antike und Renaissance bevölkert ist, einführt. Neben Platon und Michelangelo ist das prägende Beispiel für ihr Verhältnis die Freundschaft zwischen Konradin und Friedrich von Baden, und wie das historische Freundespaar ereilt Kehlmark und Guido ein gemeinsamer Tod. Es ist ein Tag "allgemeiner Volksbelustigung, wo die entfesselte Sinnlichkeit des Volkes wahre Orgien feiert" (Numa Praetorius). Durch eine aufgehetzte Menge, angeführt von Frauen als wiedererstandenen Mänaden, erleiden sie den Märtyrertod.
Die Neuausgabe des Romans (die deutsche Übersetzung erschien 1903 im Max Spohr Verlag) erinnert zugleich an den Übersetzer Richard Meienreis, der an der Seite von Magnus Hirschfeld im "Wissenschaftlich-humanitären Komitee" stritt, der nicht nur mit einem Preis für die "beste Aufklärungsschrift über das homosexuelle Problem" ausgezeichnet wurde, sondern durch seine musikalischen Darbietungen stets "ein Gefühl der Weihe" zu verbreiten wusste.
Im Anhang sind zwei Erzählungen Eekhouds abgedruckt, die 1905/06 im "Eigenen" erschienen sind: "Liebesselbstmord" und "Eine schlimme Begegnung".
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