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Esskultur im Mittelalter
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Examensarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1, 0, Universität Passau, Sprache: Deutsch, Abstract: "Der Mensch ist, was er ißt" formulierte Ludwig Feuerbach 1850 in seiner Besprechung einer Schrift des niederländischen Arztes und Physiologen Jakob Moleschott. Wird dieser berühmt gewordene Ausspruch heute zitiert, dann meist nicht um Feuerbach darin zuzustimmen, dass der Mensch nur aus dem bestehe, was er über die Nahrung zu sich nimmt. Vielmehr soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Nahrung in die meisten Dimensionen menschlichen Lebens hineinwirkt: körperlich, psychisch, sozial, wirtschaftlich und auch politisch.
Die letzten drei dieser Dimensionen machen bewusst, dass sich Fragen des Essens und Trinkens auch auf die Gestaltung einer ganzen Gesellschaft auswirken können. Jede Gesellschaft, jede Kultur hat ihre eigenen Vorstellungen über die Genießbarkeit verschiedener Lebensmittel, deren Zubereitung, über Nahrungsmitteltabus, Rituale, Tischsitten et cetera, die über Generationen weitergegeben werden. Deshalb wandelte die Soziologin Dr. Eva Balösius den bekannten Satz Feuerbachs zu "Gesellschaften sind so, wie sie essen" ab.
In den meisten Sozial- und Kulturwissenschaften repräsentiert "Essen" nur ein Randthema, dessen psychische, kulturelle und soziale Qualitäten erst seit einigen Jahrzehnten untersucht werden. Doch die Betrachtung dieser Aspekte ist meiner Auffassung nach - in Anlehnung an Barlösius' Aussage - auch für ein umfassenderes Verständnis historischer Gegebenheiten, insbesondere der Sozialgeschichte, unabdingbar. Gerade Gesellschaften und Kulturen, die uns historisch fern liegen, können durch ihre Ess- und Trinkgewohnheiten in anderer Qualität erfasst und verstanden werden, als dies die Fixierung auf politische Ereignisse zu leisten vermag. Diese Arbeit widmet sich deshalb der Thematik des Essens und Trinkens im Mittelalter.
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