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Feinde -Gegner - Opfer

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In der Homer-Forschung wird seit langem kontrovers diskutiert, welche Haltung der Ilias-Dichter in seiner Schilderung der Ereignisse um Troia gegenüber den beiden Kriegsparteien einnimmt: Ist seine Darstellung als progriechisch, neutral oder protroianisch einzuschätzen? Durch welche Züge zeichnet sich das Bild, das das griechische Kriegsepos von den Troianern und ihren Bundesgenossen entwirft, im einzelnen aus? Die Arbeit geht diesen Fragen nach, indem sie die Charakterisierung von Troianern und Griechen in der Ilias einer systematischen vergleichenden Analyse unterzieht. Als Ausgangspunkt hierfür bieten sich die (rund zwei Drittel des Gesamtwerks einnehmenden) Schlachtschilderungen an, da die von typischen Geschehensabläufen geprägten Kampfszenen die Angehörigen beider Parteien immer wieder in denselben Grundsituationen zeigen: Angriff und Verteidigung, Flucht und Verfolgung, Konfrontationen mit einzelnen Gegnern, Sieg und Tod. Auf der darstellungstechnischen Ebene finden diese Grundsituationen ihre Entsprechung in einer Reihe wiederkehrender Bauelemente, zu denen neben den eigentlichen Kampfschilderungen auch die sog. Nachrufe auf sterbende Krieger, Gleichnisse, Kampfparänesen, Herausforderungs- und Triumphreden gehören. Die Arbeit nimmt diese Bauelemente einzeln in den Blick. Ein erster, den grösseren Darstellungseinheiten (Gleichstands-, Rückzugs- und Fluchtphasen) gewidmeter Teil geht der Frage nach, welche Akzentsetzungen der Erzähler bei der Schilderung griechischer bzw. troianischer Erfolge und Niederlagen vornimmt. In einem ausführlicheren zweiten Teil wird untersucht, inwieweit sich in den Einzelkampfszenen (mit den dazugehörigen direkten Reden usw.) typische Verhaltensweisen manifestieren, die die Angehörigen der Troerpartei von ihren Gegnern unterscheiden.
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