Flucht, Aufstieg und die Galilei-Affäre: Drei Jahre im Leben des Athanasius Kircher

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Athanasius Kircher SJ (1602-1680) galt seinen Zeitgenossen gleichsam als die Verkörperung menschenmöglichen Wissens. Auch wusste er mit seinen Büchern, seinen Erfindungen und seinem Museum so viel Aufsehen zu erregen, dass man ihn rückblickend als einen Superstar des 17. Jahrhunderts bezeichnet hat. In jüngster Zeit erfreut sich dieser Universalgelehrte aus der versunkenen Welt des Barock und der pränewtonischen Wissenschaft immer mehr Aufmerksamkeit. Eine historische Detailaufnahme der Jahre 1631 bis 1633 soll ein Bild von dem damals knapp dreißigjährigen Kircher liefern, der infolge des Dreißigjährigen Krieges vor die größten und entscheidenden Veränderungen seines Lebens gestellt wurde. Wir begegnen einem Kircher, der seinen Aufstieg erst noch vor sich hatte und mit dem weltberühmten Polyhistor nicht zu verwechseln ist, der siebzigjährig seinen Lebensbericht in Rom verfasste. Inwieweit aus dessen eigenem Rückblick der junge Kircher überhaupt zu fassen ist, wird sich zeigen. Andere Quellen ermöglichen, Kirchers biographische Selbstdarstellung demjenigen Bild gegenüberzustellen, das er in den Augen anderer abgab. Somit bereichern beide Sichtweisen nicht nur unsere Kenntnis vom jungen Kircher sowie von dessen Lebenswende, sondern erlauben überdies, einen Blick auf den Darsteller selbst zu werfen, auf den Menschen Kircher.