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Fotografisches Handeln
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Das Feld fotografischer Praktiken hat sich in den letzten Jahren durch digitale Gebrauchsweisen sowie die Bildzirkulation im Internet verschoben und ausdifferenziert. Während »fotografisches Handeln« in den theoretischen Diskussionen vor dem Digital Turn meist an die Vorstellung mehr oder weniger souveräner Bildproduzent_innen gekoppelt schien, legen die aktuellen Debatten eine Revision fotografischer Handlungsmächte, -fähigkeiten und -initiativen nahe. Subjekte, zirkulierende Bilder, Apparate, Materialitäten, Algorithmen und andere Instanzen verflechten sich auf dynamische Weise zu fotografischen Handlungsgefügen, so die These dieses Bandes. Darin bilden sich unterschiedliche Sichtbarkeiten, Machteffekte sowie ästhetische, ethische und politische Agenden heraus. Angesichts dieser Verschränkungen gilt es, künstlerische und kuratorische Praktiken ebenso in den Blick zu nehmen wie die verteilten Bilder der Handyfotografie, die politischen Aktionsräume der Straßen und digitalen Ströme, den Status fotografischer Bilder in Theorien verteilter Handlungsmacht oder die Subjekteffekte fotografischer Normalisierung und Identifizierung. fotografischen Handelns, die z.B. für einen kritischen Dokumentarismus, aber auch für Fragen künstlerischer Autorschaft grundlegend sind, zu Konzepten verteilter Handlungsmacht ins Verhältnis gesetzt. Wie lassen sie sich produktiv zu neuen Vorstellungen von Kritik, Ethik, Bildzirkulation und Bildpolitik verbinden? Und wie ließe sich auf diese Weise ein Verständnis des Fotografischen entwickeln, das weder der Vorstellung eines souverän über seine Handlungen verfügenden Subjekts verhaftet bleibt, noch seine ästhetisch-politische Agenda in der Komplexität und Eigendynamik des Netzwerks auflöst? Künstlerische und kuratorische Praktiken sind ebenso Gegenstand der Untersuchungen wie die Verteilung von Bildern im Internet, die Verflechtungen politischer Aktion mit dem Medium Fotografie, die Relevanz fotografischer Bilder in der Akteur-Netzwerk-Theorie oder die Verwendung des fotografischen Porträts in Handlungen der Identifizierung.
Mit Beiträgen von Ilka Becker, Ulrike Bergermann, Kerstin Brandes, Florian Ebner, Hilde Van Gelder, Lilian Haberer, Susanne Holschbach, Bettina Lockemann, Astrid Köhler, Ann Kristin Krahn, Marco Poloni, Linda Sandrock, Jens Schröter und Alexander Streitberger.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen