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Frankreich und Belgien unter deutscher Besatzung 1940-1944
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Nach dem überraschend schnellen militärischen Triumph im Westen unterstellte Hitler im Sommer 1940 Frankreich und Belgien der Zuständigkeit der Wehrmacht. Zwischen 1940 und 1944 residierten in Paris und Brüssel deutsche Militärbefehlshaber, die mit vergleichsweise kleinen Stäben von Verwaltungsbeamten die Aufsicht über die im Amt verbliebenen französischen und belgischen Behörden ausübten. Während die Oberfeldkommandantur in Lille, zuständig für die beiden Departements Nord und Pas-de-Calais, dem MBF in Brüssel unterstand, amtierten im übrigen besetzten Frankreich unter dem MBF in Paris auf regionaler Ebene drei Militärbezirkschefs, zu denen nach dem Einmarsch deutscher Truppen in die unbesetzte Zone im November 1942 noch der Kommandant des Heeresgebietes Südfrankreich hinzukam. Ihnen unterstanden die Feld-, Kreis- und Ortskommandanten, die die unterste Ebene der Verwaltungshierarchie bildeten. Daneben verfügten jedoch Heer und Luftwaffe sowie insbesondere die Marine sowohl in Belgien als auch in Frankreich zusätzlich über eigene Dienststellen. Das gleiche galt für den Bereich der Rüstungswirtschaft. Alle diese Verwaltungsinstanzen und Büros haben im Laufe der vierjährigen Besatzungszeit zahllose Akten produziert, die bei der Räumung der besetzten Gebiete nur zum Teil vernichtet wurden. Nach dem deutschen Zusammenbruch erlebten diese Papiere ein wechselvolles Schicksal. Erst nach vielen Jahren und auf verschiedenen Umwegen, denen in der Einleitung nachgespürt wird, gelangte schließlich ein Teil der Akten nach Deutschland zurück. Der Rest befindet sich heute in Frankreich. Der vorliegende Band ist das Ergebnis eines vom Deutschen Historischen Institut in Paris lancierten deutsch-französischen Gemeinschaftsprojekts. Es verzeichnet erstmals und thematisch eng begrenzt jene Bestände, die heute im Bundesarchiv, Abteilung Militärarchiv in Freiburg zur Geschichte der deutschen Besatzung in Frankreich und Belgien aufbewahrt werden. Parallel zu dieser Edition haben die Archives Nationales in einem eigenen Band ein Inventar der deutschen Akten erstellt, die nach dem Ende der Besatzungszeit in das Pariser Nationalarchiv gelangt und dort heute in der Serie AJ 40 zusammengefasst sind. Ausgestattet mit Registern, Organigrammen und einer Inhaltsübersicht des jeweils anderen Bandes erhält die Forschung damit zum ersten Mal einen Überblick zu Umfang und Inhalt der erhalten gebliebenen Akten.
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