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Frühparlamentarismus in Ungarn
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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 2, 7, Universität Leipzig (Historisches Seminar), Veranstaltung: Frühparlamentarismus in Ostmitteleuropa, Sprache: Deutsch, Abstract: "Die Epoche der ständischen Verfassungen in Europa umfasst im weitesten Sinne das 13.- 18. Jahrhundert und geht über in den Konstitutionalismus des 19. Jahrhunderts, ihre dynamischste und prägendste Phase ist jedoch das Spätmittelalter.. ."1 Der so genannte "Frühparlamentarismus" bildete sich in Osteuropa seit dem 13. Jahrhundert aus. Er ist das Ergebnis des Spannungsfeldes zwischen königlichem Machtanspruch und ständischen Emanzipationsbestrebungen. Exemplarisch für diese Entwicklung werde ich in dieser Arbeit versuchen, eben jene Emanzipation am Beispiel Ungarns nachzuvollziehen. Dieser Prozess ist eng mit dem sich ausbildenden Widerstandsrecht der Stände und wachsenden ökonomischen Erfordernissen verbunden.Um die Zunahme des ständischen Ansprüche verstehen zu können, werde ich ausgehend vom 13. Jahrhundert chronologisch die Etablierung der ständischen Rechte und Privilegien bis zum frühen 16. Jahrhundert nachzeichnen. Dabei gilt es auch die Veränderungen der Stände in sich zu beleuchten, daß heißt welche gesellschaftlichen Kräfte galten zu welcher Zeit als Stand und wie haben sich die politisch aktiven Kräfte gewandelt? Im ersten Teil der Arbeit sollen die theoretischen Grundlagen des Widerstandsrechtes bearbeitet werden, auf deren Grundlage die Annahmen eines frühen Parlamentarismus erst möglich werden. Ausgehend von diesen theoretischen Annahmen werde ich bestimmte politische Grundvorrausetzungen für Ungarn im Mittelalter formulieren, die für das weitere Verständnis des ungarischen Konstruktes unabdingbar sind. In darstellenden Teil soll dann die rechtliche Entwicklung der Stände vom 13. bis zum 15. Jahrhundert skizzenhaft nachvollzogen werden. Ich werde versuchen den komplizierten Prozess der Ausbildung der Stände in seiner Struktur zu beleuchten und Wirkmechanismen von ständischer und königlicher Macht darzustellen.Dementsprechend sollen drei Kernfragen als Bearbeitungsgrundlage der Arbeit dienen: Führten Dynastiewechsel/Krisen zu einer Machtsteigerung des Adels? Musste der König aufgrund der hohen Kosten von Kriegszügen auf die finanzielle Potenz des Hochadels zurückgreifen und ihnen zwangsläufig mehr Rechte zugestehen? War für den König in Anbetracht der gewachsenen Machtfülle des Hochadels eine Zusammenarbeit mit dem niederen Adel unabdingbar? Ich stütze mich in meinen Ausführungen im Wesentlichen auf die Monographien von Janos M. Bak, Thomas von Bogyay, András Kubinyi, Anton Radvánszky, sowie die Artikel von Winfried Eberhard.
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