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Führende Frauen Europas
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In den Jahren 1928 und 1930 brachte der Ernst Reinhardt Verlag eine Pionierarbeit
auf dem Gebiet der Geschichte der Frauen heraus. Vierzig "Führende Frauen Europas",
so nannte die Herausgeberin Elga Kern ihre 1928 und 1930 erschienenen zwei Bände,
schilderten ihren beruflichen und persönlichen Werdegang, ihre Kämpfe und Erfolge,
ihre Enttäuschungen und Hoffnungen. Die Herausgeberinnen der Neuauflage, Bettina
Conrad und Ulrike Leuschner, haben zwanzig dieser autobiographischen Skizzen
ausgewählt, die den selbstbewußten Aufbruch der Frauen im ausgehenden 19.
Jahrhundert und Anfang des 20. Jahrhunderts dokumentieren. Die mühevolle Befreiung
aus der Enge des bürgerlichen Familienlebens, das Wagnis einer selbstbestimmten
beruflichen Zukunft, der Kampf gegen patriarchalische Strukturen in Staat und
Gesellschaft, die leidvolle Erfahrung des Ersten Weltkrieges, aber auch das Glück
eines bewegten und unkonventionellen Frauenlebens sind immer wiederkehrende Motive
der autobiographischen Schilderungen. Verschiedenste Charaktere und Professionen
spiegeln sich dabei in der stilistischen Bandbreite der Beiträge wider: Unter den
Zeugnissen eines lebenslangen Kampfes um die Anerkennung in Wissenschaft und Beruf
findet sich auch die poetisch-versponnene Miniatur von Else Lasker-Schüler. Elga
Kerns "Führende Frauen Europas" wurde 1934 von den Nationalsozialisten verboten.
Anläßlich seines 100jährigen Bestehens macht der Ernst Reinhardt Verlag wichtige
Teile dieses Dokuments erneut zugänglich. Inhalt Vorwort von Edda Ziegler Marianne
Hainisch (Frauenrechtlerin) Selma Lagerlöf (Schriftstellerin) Ottilie W. Roederstein
(Malerin) Ricarda Huch (Schriftstellerin) Elise Richter (Romanistin) Katti
Anker-Moeller (Frauenrechtlerin und Sozialarbeiterin) Else Lasker-Schüler
(Dichterin) Caroline F. E. Spurgeon (Anglistin) Rhoda Erdmann (Zytologin) Alice
Salomon (Sozialarbeiterin) Alexandra Kollontay (Revolutionärin) Colette
(Schriftstellerin) Gina Lombroso-Ferrero (Anthropologin) Frantiska F. Plamínkowá
(Politikerin) Margarete Andronikow-Wrangell (Biochemikerin) Elisabeth Kuyper
(Komponistin und Dirigentin) Lina S. Stern (Medizinerin) Zofja Nalkowska
(Schriftstellerin) Margery Irene Corbett-Ashby (Frauenrechtlerin) Rosa Popowa
(Schauspielerin und Regisseurin) Lebensläufe Nachwort von Bettina Conrad und Ulrike
Leuschner
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