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Fünf politische Predigten in einem besetzten Land
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Nach der Besetzung Dänemarks am 9. April 1940 wurde ein jütländischer Dorfpfarrer zur Symbolfigur des Widerstands gegen die deutsche Besatzungsmacht. Es war Kaj Munk, der zugleich ein in ganz Skandinavien berühmter Dichter und Dramatiker war.
Seine Vorträge und Predigten haben vielen Dänen in jenen Jahren den Mut zum Widerstand gestärkt. Denn Kaj Munks scharfer öffentlicher Protest wurde zur Kenntnis genommen. Weil er der Zensur ausgesetzt war, erschienen drei politisch-kritische Predigten in einem Untergrundverlag mit Namen "Paaskeliljen" ("Osterglocken"). Nach Kaj Munks Ermordung durch die SS kursierten sie in vielfältigen illegalen Nachdrucken im Lande.
Kaj Munks Adventspredigt im Kopenhagener Dom, in der er mit Aufruhr droht, wurde hektographiert im Untergrund verbreitet. Die Neujahrspredigt, in der er die Kollaboration mancher seiner Gemeindemitglieder scharf verurteilte, wurde erst nach der Befreiung Dänemarks veröffentlicht. Dass Kaj Munk sich durch sein offenes Wort in Lebensgefahr brachte, war ihm wohl bewusst. Aber er wollte und konnte die Wahrheit nicht verschweigen.
"Die Kirche ist der Ort, wo das Unrecht in den Bann getan,
die Lüge entlarvt, die giftige Bosheit angeprangert werden muss -
der Ort, wo Barmherzigkeit geübt werden soll
als Quelle des Lebens, als Herzschlag der Menschheit.
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