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Gabriel Biel und die Mystik
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Das Wirken Gabriel Biels, eines der bedeutendsten Theologen des Spätmittelalters, ist nicht nur durch scharfsinniges, vor allem an Ockham, aber auch an Scotus orientiertes theologisches Nachdenken gekennzeichnet. Es ist ebenso geprägt durch die Devotio moderna. Aus dieser Quelle speist sich sein unermüdlicher Einsatz für eine Kirchenreform wie auch seine tiefe Frömmigkeit.
Trotz Kenntnis der Bedeutung dieser Linie für Biels Frömmigkeitspraxis blieb sein Verhältnis zur Mystik bisher unerforscht.
Das vorliegende Buch füllt diese Lücke. Es sammelt aus Biels Hauptwerken, dem Collectorium und der Auslegung des Meßkanons, die mystischen Elemente (wie z.B. raptus, Einwohnung, unio, transformatio) und analysiert deren Rezeption. Dabei berücksichtigt es auch das Vorfeld von Mystik in Gebet und Meditation.
Einen anderen Schwerpunkt bildet Biels Stellung zum Phänomen religiöser und mystischer Erfahrung. Einen qualifizierten Begriff religiöser Erfahrung entwickelt Biel nicht. Er wertet sie durchaus positiv, doch gilt ihm als das Höchste im Christenleben die Liebe. Betrachtet man aber die Funktion der Mystik in Biels Werken, so ist seine Theologie im weiteren Sinne mystagogisch. In devoter Tradition stehend, will er zur Frömmigkeit hinführen. Nicht zu hoch veranschlagt werden darf die Relevanz des Nominalismus für Biels Mystik-Rezeption. Mit Register.
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