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Galicisches Spanisch, spanisches Galicisch oder eine neue Sprache?

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Aus der sprachlichen Koexistenz des Galicischen und Kastilischen ist in der spanischen Region Galicien eine spanisch-galicisch gemischte Rede hervorgegangen, die seit dem 18. Jahrhundert belegt ist. Mit dieser gemischten Rede sind zwei Bezeichnungen eng verbunden: "castrapo" und "chapurrado". Aufgrund der jahrhundertelangen Existenz der gemischten Rede sowie aufgrund der Existenz von Sprachbezeichnungen ist zu fragen, ob die gemischte Rede in Galicien als galicischgeprägtes Spanisch, als spanischgeprägtes Galicisch oder schon als neue Sprache zu klassifizieren ist. Dieser Frage wird anhand von innersprachlichen und außersprachlichen Aspekten nachgegangen: Innersprachlich liegt der Fokus auf der Morphologie der gemischten Rede. Außersprachlich wird im Gebrauch der Sprachbezeichnungen "castrapo" und "chapurrado" nach Anzeichen für eine Mischsprachenentstehung in der Wahrnehmung der Sprecher geforscht. Es zeigt sich, dass aktuell weder sprachlich-strukturell noch im Bewusstsein der Sprecher hinreichende Hinweise für eine eigenständige Mischsprache identifiziert werden können. Die Bezeichnungen werden stattdessen sowohl für galicischgeprägtes Spanisch als auch für spanischgeprägtes Galicisch gebraucht. Die geleistete diachrone Sicht auf die Verwendungsweisen von "castrapo" und "chapurrado" belegt jedoch erstmals anhand von Sprecheraussagen den Bedeutungswandel, der die aktuelle Bedeutungsvielfalt der Bezeichnungen erklärt. Besondere Beachtung verdienen auch die umfangreichen Transkriptionen der Korpora im Anhang, die umfassendes Material für weitere Untersuchungen der Sprachkontaktsituation Galiciens zur Verfügung stellen.
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