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Ganzheitliche Produktionssysteme für kleine und mittlere Unternehmen
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Die steigende Komplexität der Produkte und Produktionsprozesse in globalisierten Wettbewerbs- und Nachfragestrukturen stellt neue Herausforderungen an produzierende Unternehmen. Gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) erleben diese Herausforderungen besonders intensiv, da sie im Gegensatz zu großen Unternehmen bereits auf geringe Veränderungen deutlich sensitiver reagieren (z. B. die herkömmliche Nachfrage nach kürzeren Lieferzeiten kann bei KMU Lieferengpässe auslösen und damit den Verlust von wichtigen Aufträgen bedeuten. Nicht geplante Überstunden oder Kosten von Sonderfahrten können zu starken finanziellen Beeinträchtigungen führen). Um auf diese Herausforderungen angemessen reagieren und Deutschland als Produktionsstandort behaupten zu können, stellt die Nutzung der in Ganzheitlichen Produktionssystemen (GPS) enthaltenen Chancen eine Möglichkeit dar. Für KMU ist der in GPS beschriebene Ansatz zur Verbesserung ihrer Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit kaum realisierbar. Die Übernahme der in großen Unternehmen entwickelten Konzepte ist nicht möglich, da die Rahmenbedingungen und Struktur kleiner und mittlerer Unternehmen wie z. B. Unternehmensgröße, Rechtsform, Art der Kapitalbeschaffung, Erzeugnis-spektrum, Beschaffungsart, Fertigungstypologien oder Organisation der Produktion von denen großer Unternehmen abweichen. Diese Konzepte bieten daher nur eine sehr begrenzte Unterstützung. Es fehlen adäquate Referenzlösungen für KMU. Ziel der Arbeit ist die Entwicklung eines Konzeptes, das basierend auf einer Unternehmenszielentwicklung die adaptive Konfiguration sowie die flexible Implementierung eines GPS für KMU gewährleistet. Das Konzept zur Konfiguration und Implementierung eines GPS in KMU (KoI-Konzept) beinhaltet drei Bausteine (1) die Unternehmenszielentwicklung, (2) die adaptive Konfiguration und (3) die flexible Implementierung. Der erste Baustein "Unternehmenszielentwicklung" (1) stellt eine Methodik zur Ableitung der Strategie und der strategischen Unternehmensziele und deren Übertragung auf das zu entwickelnde GPS dar. Diese beinhaltet drei Workshops, die der stufenweisen Ableitung der konkreten GPS-Ziele dienen. Im zweiten Baustein "Adaptive Konfiguration" (2) wird ein Konfigurationstool entwickelt, das die Auswahl und Erstellung einer für das Unternehmen passende GPS-Struktur unterstützt. Als Input dieses Bausteins dienen die abgeleiteten GPS-Ziele. Das Output stellt unter Berücksichtigung der aktuellen Situation der KMU bezüglich der Faktoren Mitarbeiter, Wissen, Organisation/Prozesse, Technik, Kosten und Zeit eine Auswahl geeigneter GPS-Gestaltungsfelder und Methoden dar. Aus diesem Grund wird die Konfiguration mit dem Begriff "adaptiv" gekennzeichnet, da sich dieser Prozess an die aktuelle Lage und die strategische Zeile der KMU anpasst. Der letzte Baustein, die "Flexible Implementierung" (3), befasst sich mit der Einführung des zuvor konfigurierten GPS. Gebildet wird es durch drei Elemente: Das erste Element stellt einen Leitfaden zur Planung der Implementierung dar. Das zweite Element gestaltet die Implementierungsorganisation. Das dritte Element stellt ein Qualifizierungskonzept dar, das während der Implementierung das notwendige Wissen identifiziert und bereitstellt, um eine kontinuierliche Mitarbeiterbefähigung zu sichern. Mit dem KoI-Konzept wird wissenschaftlich fundiert die Konfiguration und Implementierung von GPS für KMU hergeleitet. Im Gegensatz zu bisherigen praxisorientierten Konzepten fußt diese Arbeit nicht ausschließlich auf Praxiserfahrungen, sondern leitet durch die Konzeptbildung die Anforderungen und das Vorgehen methodisch ab und liefert wiederholbare und überprüfbare Ergebnisse. Eine Validierung in Unternehmen stellt die Praxistauglichkeit sicher.
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