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Ganzheitliches Krankenhaussystem (GKS)

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In deutschen Krankenhäusern führten politisch-rechtliche und makroökonomische Veränderungen zu einem Paradigmenwechsel, der zu einer Problemstellung aus Investitionsstau, Wettbewerbs- und Kostendruck geführt hat und die Existenz vieler Krankenhäuser bedroht. Zentraler Ansatz zur Bewältigung dieser Problemstellung ist die Steigerung der Effektivität und Effizienz im Leistungserstellungsprozess. Der resultierende Handlungsbedarf lässt sich in acht Aspekten zusammenfassen, die in einem ganzheitlichen Management zu verbinden sind: Verbesserung der Organisationsstrukturen, Prozessorientierung, Verweildauerverkürzung, Verbesserung der Behandlungsqualität, sparsame Ressourcennutzung, Patientenorientierung, Flexibilität/Anpassungsfähigkeit und Standardisierung. Vor diesem Hintergrund zeigt die vorliegende Dissertation, dass Ganzheitliche Produktionssysteme (GPS) als aktueller Entwicklungspfad im Produktionsmanagement eine geeignete Lösung für deutsche Krankenhäuser bereitstellen, um die Problemstellungen aus dem Paradigmenwechsel zu bewältigen. Ein Vergleich von Krankenhäusern und produzierenden Unternehmen zeigt, dass in vielen Aspekten Ähnlichkeiten bestehen und Krankenhäuser einer speziellen Form von produzierenden Unternehmen entsprechen. Darüber hinaus wird der Nachweis der Übertragbarkeit von GPS auf Krankenhäuser erbracht. Diese Arbeit leitet ein Organisationsmodell speziell für Krankenhäuser her, das sich am Vorgehen zur GPS-Implementierung orientiert. Für deutsche Krankenhäuser ist die Konzeption, als erste Phase der GPS-Implementierung, relevant, weil eine GPS-Einführung in Krankenhäusern nicht belegt ist. Hierbei unterstützen Organisationsmodelle, die die zweckgerichtete Zusammenstellung von Systemen, Elementen und deren Beziehungen beschreiben. Aufgrund der besonderen Eigenschaften von Krankenhäusern wird der Begriff Ganzheitliches Krankenhaussystem (GKS) verwendet. Das GKS-Organisationsmodell als krankenhausspezifisches methodisches Regelwerk zur umfassenden und durchgängigen Gestaltung der Prozesse eines Krankenhauses besteht aus zwei Modulen. Der GKS-Ordnungsrahmen (Modul 1) vermittelt einen Überblick über die allgemeine prozessorientierte Struktur des GKS-Organisationsmodells in sechs Stufen und legt die Begriffe der GKS-Bestandteile fest. Darüber hinaus umfasst der GKS-Ordnungsrahmen eine auf Krankenhäuser abgestimmte Sammlung von Kennzahlen sowie Gestaltungsfeldern mit Methoden und Werkzeugen. Das GKS-Vorgehensmodell (Modul 2) beschreibt in sechs Schritten eine Vorgehensweise, um aus den Unternehmenszielen die passenden Methoden und Werkzeuge auszuwählen. Unter der Berücksichtigung der erforderlichen Aktivitäten und Abhängigkeiten wird aus den Bestandteilen des GKS-Ordnungsrahmens ein krankenhausindividuelles GKS konzipiert. In einer repräsentativen empirischen Studie zeigen große Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft in der Bedeutung von definierten Zielgrößen den größten Handlungsbedarf. Für diesen Krankenhaustyp kann die praktische Anwendbarkeit des GKS-Organisationsmodells in einem Fokus-Krankenhaus konkret nachgewiesen werden. Daneben belegen zwei Anwendungsbeispielen den erfolgreichen Einsatz von GKS-Methoden und -Werkzeugen zur Bewältigung des Paradigmenwechsels.
Libri-Titel folgt in ca. 2 Arbeitstagen

Preis

67,00 CHF